Die Besucherzahlen im Freilichtmuseum sind gestiegen. Im kommenden Jahr soll die 80 000-Besucher-Marke geknackt werden.

Beuren - Der Winter ist schneller gewesen. Über die Hoffnung, die 80 000er-Marke zu knacken, hatte sich am 27. Oktober, wenige Tage vor Saisonende, doch noch eine dicke Schneedecke gelegt. Aber auch mit den 79 000 Besuchern, die schließlich während des sieben Monate dauernden Museumsjahres die Eingangstore passiert haben, ist die Leiterin des Regionalen Freilichtmuseums Beuren, Steffi Cornelius, hochzufrieden.

 

Mit dieser Einschätzung ist sie beim Abschlussfest in der Beurener Kelter am Dienstag nicht alleine gestanden. Auch der Esslinger Landrat Heinz Eininger hat den im Vergleich zum Vorjahr um nahezu zehn Prozent gestiegenen Zuspruch als Trendwende gefeiert. Eininger führt den Zulauf vor allem auf das attraktive Museumsprogramm zurück. Allein 15 000 Besucher haben sich den Worten Steffi Cornelius’ zufolge entweder von Museumsmitarbeitern über das elf Hektar große Gelände führen lassen oder haben eines der pädagogischen Angebote wahrgenommen.

Das nächste Ziel: mehr als 800 000 Besucher

Als Publikumsmagnet haben sich auch die Oldtimer-Tage, das Moschtfescht und die Schäfertage erwiesen. Vor allem die Freunde historischer Fahrzeuge haben das Museum aus allen Nähten platzen lassen. An zwei Tagen hat das malerische Ambiente unter dem Hohenneuffen die Kulisse für mehr als 600 Schlepper und Traktoren und noch einmal genauso vielen betagten Benzinkutschen abgegeben. Das Drachenbauen im Spätherbst ist dagegen im Schneetreiben untergegangen. „Trotz des heftigen Wintereinbruchs sind immerhin zwei Drachen gebaut worden“, sagt Steffi Cornelius. Gut angekommen, bei Besuchern wie Teilnehmern, ist den Worten der Museumschefin zufolge auch die Premiere der „Ausbildungsbörse Handwerk“.

Der erfreuliche Verlauf des Museumsjahres 2012 hat bei den Verantwortlichen den Ehrgeiz geweckt. „Im nächsten Jahr wollen wir die 80 000er-Besuchermarke satt erreichen“, sagt Eininger. Die Chancen auf einen neuen Besucherrekord stehen in der Tat gut – und das nicht nur, weil die schon am 24. März beginnende Saison 2013 eine Woche länger dauert als die diesjährige. Im Mai oder im Juni des kommenden Jahres wollen die Handwerker damit beginnen, das derzeit im oberschwäbischen Rot an der Rot (Landkreis Biberach) aus seinen Einzelteilen wieder zusammengesetzte Haus Bühler auf dem Museumsgelände aufzubauen. Und in Museumskreisen gilt es als Faustregel, dass jeder Inventarzuwachs mit einem Besucherzuwachs einhergeht.

In der Winterpause entsteht das Programm für nächstes Jahr

Das repräsentative, nach seinen langjährigen Bewohnern benannte Bauernhaus, das bis zum Jahr 1991 in Öschelbronn (Landkreis Böblingen) gestanden hat, wird künftig als neues Eingangsgebäude des Museumsdorfs und als dessen Informations- und Veranstaltungszentrum dienen. Zudem wird es das Museumslädle, den nach seiner letzten Besitzerin Helene Schaich benannten Tante-Helene-Laden, beherbergen. Im Jahr 2015, pünktlich zum 20. Geburtstag des Museumsdorfes, soll das neue Eingangsgebäude fertig sein.

Die Museumsmacher wollen jetzt die Winterpause nutzen, um am Programm des kommenden Jahres zu feilen. Neben der Kopfarbeit steht auch richtige Handarbeit an: Die Museumszäune sollen in den nächsten Wochen nach historischen Vorlage auf- und umgebaut werden. Am 24. März 2013 endet der Winterschlaf in den Beurener Herbstwiesen. Dann wird am Albtrauf erstmals der symbolische Startschuss zur gemeinsamen Saisoneröffnung aller sieben Freilichtmuseen im Land fallen.