Am Samstag und Sonntag hat die Feuerwehr Plieningen zu sich ins Magazin geladen. Zum einen zum Spaßhaben, zum anderen aber auch, um Werbung für den lebensrettenden Job zu machen.

Digital Desk: Sascha Maier (sma)

Plieningen - Die Freiwillige Feuerwehr Plieningen hat am Samstag und am Sonntag bei ihrem alljährlichen Feuerwehrfest einen Blick hinter die Kulissen gestattet und vor allem um Nachwuchs geworben. Das wird auch immer nötiger: Nicht etwa, weil es an jungen Leuten fehlt, die sich für die Feuerwehr begeistern könnten. Sondern weil die Freiwillige Feuerwehr Plieningen im Zuge der zunehmenden Spezialisierung von Feuerwachen immer mehr Einsätze fährt. Waren es 2015 noch 40 Einsätze, sind die Feuerwehrmänner aus Plieningen dieses Jahr jetzt schon leicht darüber.

 

Mobiles Lazarett

„Die meisten Feuerwachen spezialisieren sich immer mehr. Bei uns ist es die MANV-Komponente“, erklärt Feuerwehrkommandant Dennis Mayer. Das ist die Abkürzung für „Massenanfall von Verletzten“ – und bedeutet, dass die Plieninger Feuerwache ein mobiles Lazarett unterhält, das an Unfallorten mit großer Verletztenzahl schnell aufgebaut werden kann.

Zu solchen Ernstfällen kommt es in Stuttgart zum Glück ganz selten. Aber bereits wenn die Gefahr auch nur im Verzug ist, stehen die Plieninger Feuerwehrmänner bereit. „Etwa bei Großveranstaltungen oder am Flughafen, wenn bei einer Landung nicht alles ganz glatt zu laufen scheint“, sagt Mayer.

Dadurch beschränkt sich das Einsatzgebiet der Feuerwehr Plieningen auch nicht mehr allein auf den Stadtbezirk, sondern erstreckt sich bei Bedarf auf das gesamte Stuttgarter Stadtgebiet.

Das Tanklöschfahrzeug kann 5000 Liter transportieren

Also muss mehr Nachwuchs her. „Wir haben zwar eine größere Nachfrage bei der Jugendfeuerwehr als noch vor einigen Jahren, aber auf Dauer wird es schwierig, den Bedarf zu decken“, sagt Frank Hoffmann, der stellvertretende Abteilungskommandant. Darum präsentierte die Feuerwehr ihr Tanklöschfahrzeug mit einem Wassertank, der 5000 Liter fasst – eines von nur zwei Feuerwehrautos in ganz Stuttgart mit diesem Volumen. Es kommt vor allem auf der Autobahn zum Einsatz, wo kaum Hydranten verfügbar sind.

Ansonsten versuchte das Feuerwehrfest, eine möglichst große Bandbreite an Menschen anzusprechen. An den Nachmittagen fand eine klassische Familienhocketse statt, am Samstagabend richtete sich die „Blaulichtparty“ an ein jüngeres Publikum. Am Sonntagvormittag gab es ein Weißwurstfrühstück – und für die ganz Jungen wurde eine Spielstraße mit Spritzwand und anderen „Feuerwehrspielen“ aufgebaut, wie Vizekommandant Hoffmann sagt.

Ob die Feuerwehr mit der Resonanz zufrieden ist? „Es waren wieder mehrere hundert Besucher da“, sagt Feuerwehrkommandant Mayer. Wenn auch dieses Jahr wieder viele dabeibleiben, sollte gesichert sein, dass die Freiwillige Feuerwehr Plieningen das neue Einsatzaufkommen auch künftig bewältigen kann.