In der Region Stuttgart bieten sich wunderbare Ausflugsziele in Hülle und Fülle. Der neue Freizeitatlas bietet Orientierungshilfe, schreibt Achim Wörner in seiner Kolumne.

Regio Desk: Achim Wörner (wö)

Stuttgart - Die Begegnung des Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe mit Stuttgart war nicht nur pure Freude. Im „Römischen Kaiser“ nämlich, wo er – gelegen im heutigen Bermudadreieck von Rotebühlplatz, König- und Marienstraße – Kost und Logis genommen hatte, erlebte er ein wenig amüsantes „Wanzenabenteuer“, wie er selbst an seinen Busenfreund Friedrich Schiller schrieb. Ansonsten aber hatte es ihm die Schwabenmetropole samt Umgebung durchaus angetan. Bei seinen Aufenthalten Ende des 18. Jahrhunderts rühmte er die „schönsten Alleen“, verlustierte sich im hiesigen Naturalienkabinett und bestaunte später, auf der Weiterfahrt nach Nürnberg, unter anderem das imposante Kloster Lorch. „Tage wie in Rom“ habe er am Neckar verlebt, ließ der Geheimrat den Bildhauer Dannecker wissen – ein Kompliment an die Stadt zwischen Wald und Reben und die wunderbare Landschaft drumherum. Und so recht dazu passt Goethes Gedicht von der „Erinnerung“ mit einer der berühmtesten Zeilen der Literaturgeschichte: „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah.“

 

Burgen und Schlösser, Museen und Badeparadiese

Auch wenn das Bonmot des Literaten keineswegs auf die Gegend zwischen Schwäbischer Alb, Schwäbischem Wald und Schönbuch gemünzt war, der Spruch könnte jenem Revier ins Stammbuch geschrieben sein, in dem es so viele Möglichkeiten und so viele abwechslungsreiche Ziele für eine attraktive Freizeitgestaltung gibt wie kaum anderswo in der Republik: Burgen und Städte mit mittelalterlichem Ambiente hier, Schlösser von barocker Pracht da, herausragende Museen, Kunst- und Kulturangebote en masse, Seen und Berge und Täler, Wälder und Felder von hohem landschaftlichem Reiz.

Einfach mal die Seele baumeln lassen

Doch wem ist es nicht schon so ergangen, angesichts der ungezählten Möglichkeiten sich nur schwer für ein Ausflugsziel entscheiden zu können? Wer hat nicht bisweilen nach einer zündenden Idee für eine Wochenendaktivität gesucht? Wo finden sich die schönsten Attraktionen? Was sind die Geheimtipps? In einer großen Serie – dem „Freizeitatlas“ – gibt die Stuttgarter Zeitung Tipps für Trips in Hülle und Fülle. Geordnet nach Kategorien – von tollen Wander- und Radfahrstrecken über besondere Kinderspäße bis hin zu den Bäderparadiesen – entfaltet sich darin die ganze touristische Pracht des Stuttgarter Raumes. Überraschendes ist dabei, auch manch Klassiker, den es neu zu entdecken gilt. Denn wie oft müssen gerade wir Einheimischen uns eingestehen, dass wir Einrichtungen zwar zu kennen glauben – in Wahrheit aber ewig nicht mehr dort gewesen sind. Ein Dutzend Reporterinnen und Reporter, federführend betreut von den Kolleginnen Bettina Hartmann und Wenke Böhm, haben ein Kompendium geschaffen, das inspiriert und das Lust macht auf die Erkundung der Region. Ja, es lädt ein, sich stande pede frei zu machen von Zwängen des Alltags, alle Verpflichtungen sein – und die Seele baumeln zu lassen.

Und der Freizeitatlas schärft die Sinne für die nähere Umgebung. Damit schließt sich der Kreis, den Goethe so beschreibt: „Willst du immer weiter schweifen? / Sieh, das Gute liegt so nah. / Lerne nur das Glück ergreifen, / Denn das Glück ist immer da.“