Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)
Aber man braucht auch Menschen, die sich für die Sache starkmachen.
Das ist in Freudental schier idealtypisch gelaufen. Es muss eine Bürgerinitiative geben. Man braucht mediale Unterstützung. Man braucht jemanden, der in den politischen Gremien die Sache voranträgt.
Ist Freudental ein Solitär in der erinnerungspolitischen Landschaft?
Freudental ist mit seiner Gründung schon sehr früh dran. 1985 gab es etwa in Grafeneck die Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie noch nicht. Im jüdischen Gedenkbereich und mit seiner Konzeption, die weit über den schlichten Erhalt der Synagoge hinausging, ist Freudental in seiner Zeit etwas Besonderes.
Was ist das PKC eigentlich? Ein Lernort?
Ja, wahrscheinlich. Das Besondere ist, dass es seinen eigenen Weg gefunden hat. Er besteht aus meiner Sicht auch aus der Partnerschaft mit Israel, wo Landkreis und Landkreis zueinandergefunden haben. Damit schaut man in die Zukunft und betreibt nicht nur Nachbetrachtung.
Wie schaut der Chef eines großen Hauses auf das vergleichsweise kleine Haus?
Das ist wie auf den Weltmeeren. Die großen Tanker alleine reichen nicht. Letztlich wirksam sind wir alle nur miteinander. Wenn Sie nur ein tolles Haus der Geschichte haben und sonst im ganzen Land Wüste, verdursten wir irgendwann auch mal.