Das Interesse war groß: 42 Bewerber hatten sich für den Posten des Generalsekretärs der Führungsakademie gemeldet. Unter drei Favoriten hat nun eine Frau das Rennen gemacht.

Stuttgart / Karlsruhe - Die Führungsakademie des Landes Baden-Württemberg bekommt erstmals eine Generalsekretärin. Neue hauptamtliche Chefin der Karlsruher Kaderschmiede, die Beamte des höheren Dienstes auf Führungsaufgaben vorbereitet, wird die promovierte Psychologin Jutta Lang (54) aus Heidelberg. Der vom grünen Staatsminister Klaus-Peter Murawski geführte Aufsichtsrat der Akademie hat sich nach Informationen dieser Zeitung einmütig für Lang ausgesprochen. Damit bevorzugte er sie klar gegenüber zwei männliche Kandidaten, die neben ihr von den insgesamt 42 Bewerbern in die Endrunde gekommen waren. Die Personalie muss noch vom Kabinett abgesegnet werden, was aber als Formsache gilt. Vom Staatsministerium war zunächst keine Bestätigung zu erhalten.

 

Lang soll das Amt Anfang 2017 antreten. Sie folgt auf den Juristen Thomas Berg, der seit 1995 Generalsekretär der Führungsakademie ist. Berg geht zum Jahresende altershalber in den Ruhestand. Erst diese Woche war er durch die Einstellung von staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen vom Verdacht der Untreue befreit worden. An der Auswahl der Bewerber war neben mehreren Ministerien auch der ehrenamtliche Präsident der Kaderschmiede, der Grüne Ralph Bürk, beteiligt. Die künftige Chefin hat in München Psychologie studiert und über Arbeits- und Organisationspsychologie promoviert. Sie ist derzeit noch bei einem Beratungsbüro in Heidelberg tätig. Zuvor arbeitete sie lange für den Tüv Süd und dessen Akademie. Als Schwerpunkte nennt sie Karriereberatung, Talent- und Bildungsmanagement.