Auch in Hamburg setzte es eine Niederlage – vom VfB Stuttgart ist man in dieser Saison in der Fremde nichts anderes gewohnt. Hier analysieren wir das Spiel der Schwaben bei den Hanseaten.

Sport: Gregor Preiß (gp)

Hamburg - Auch im fünften Anlauf ist es in der Fremde nichts geworden: Der VfB Stuttgart bleibt nach dem 1:3 in Hamburg auswärts ohne einen einzigen Punkt.

 

In unserer Rubrik Fünferkette analysieren wir die Partie wie gewohnt:

Spielidee: Ohne große Veränderungen ging VfB-Trainer Hannes Wolf die Partie beim zuletzt achtmal sieglosen Hamburger SV an. Also wieder mit Daniel Ginczek anstelle von Simon Terodde im Angriff. Der 26-Jährige gilt als der bessere von beiden, wenn es darum geht, den Gegner mit schnellen Gegenangriffen auszukontern. Die Spielidee wäre auch beinahe aufgegangen, hätte Ginczek nach drei Minuten die große Chance zur Führung genutzt. Doch hat er nicht – und dann kam alles anders.

Spielentscheidend: Die frühe – und unberechtigte - gelb-rote Karte für Mittelfeldspieler Dzenis Burnic. Danach bekamen die Mannen von Hannes Wolf keinen Fuß mehr auf den Boden, waren nur noch am Hinterherrennen. Das Spiel entwickelte sich zu einem Abbild vom vergangenen Wochenende, als der VfB seinerseits den SC Freiburg nach früher Überzahl in allen Belangen dominierte. Ob das Spiel zu elft anders gelaufen wäre? Hannes Wolf fand es müßig, diese Frage zu diskutieren. Es war, wie es war. „Fies“, fand es der Trainer.

Spielentscheider: Filip Kostic. Ausgerechnet. Nach dem Abstieg 2016 hatte er den VfB in Richtung hohen Norden verlassen. Beim HSV riss er seither keine Bäume aus. Am Samstag drehte der Linksaußen dafür mächtig auf und bescherte Andreas Beck einen ziemlich unschönen Nachmittag. Beim 2:1 war der Serbe in Becks Rücken entwischt – sein Kopfballtreffer brachte die Vorentscheidung. Den Deckel drauf machte der erst 17-jährige Jann-Fiete Arp. Der Junge wird beim Bundesliga-Dino schon derart gehyped, dass es Uns Uwe Seeeler die Schweißperlen auf die Stirn trieb: „Verheizt mir den Fiete nicht!“

Wortspiel: „Ein Tag zum Vergessen“, war es nicht nur für Torhüter Ron-Robert Zieler. Zieler, sonst die Zuverlässigkeit in Person, kullerte sich einen harmlosen Freistoß von Aaron Hunt zur Hamburger Führung selbst ins Tor. „Dafür braucht man normalerweise nicht mal eine Mauer“, stöhnte der frühere Nationaltorhüter, der über seinen Fehler nach Spielschluss wenigstens auch lachen konnte. Was zeigt: Ganz im Keller ist die Stimmung dann doch nicht, was Mut machen sollte für die kommenden Aufgaben.

Spielplan: Denn die sind nicht ohne. Nach der Länderspielpause kommt am 17. November (20.30 Uhr) Borussia Dortmund in die Mercedes-Benz-Arena. Danach geht es nach Hannover und Bremen, es werden entscheidende Wochen im Kampf gegen den Abstieg. „Umso wichtiger wäre es gewesen, in Hamburg was mitzunehmen“, befand Kapitän Dennis Aogo. Dem wollte niemand widersprechen.

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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