Holger Ludwig betritt Neuland. Nicht nur, weil er gestern erstmals in offizieller Funktion beim TSV Heimerdingen tätig geworden ist. Zum ersten Mal überhaupt bestreitet er eine Saisonvorbereitung als hauptverantwortlicher Trainer. „Es ist spannend, aber ich freue mich drauf“, sagt der 35-Jährige, der in der vergangenen Saison als spielender Co-Trainer bei der SpVgg Ludwigsburg im Einsatz war und zuvor über 200 Spiele in der Oberliga für den SGV Freiberg und den FSV Bissingen absolviert hat.

 

Beim Auftakt gestern Abend ließ er viel mit dem Ball spielen. Ludwig bringt seine eigenen Erfahrungen ein: „Als Spieler fand ich es immer besser, wenn ich nicht gleich beim ersten Mal die Laufschuhe anziehen musste.“ Zum anderen wollte sich der Coach aber auch einen ersten Eindruck seiner Schützlinge verschaffen. Abgesehen davon, dass er die meisten bereits kennt.

Der Realschullehrer für Sport, Mathematik und Erdkunde in Schwieberdingen hat nicht vor, alles über den Haufen zu werfen. Erbhöfe gibt es bei ihm allerdings auch nicht. Schließlich will Holger Ludwig die eigene Spielphilosophie umsetzen. Bei Ballbesitz soll sich möglichst jeder Akteur am Aufbau beteiligen. Spielerische Lösungen sind gefragt. Gegen den Ball soll kompakt und mit vollem Einsatz agiert werden.

Aufbauen kann der Übungsleiter auf eine personell kaum veränderte Mannschaft, die in der Landesliga-Vorsaison mit ihren Serien gezeigt hat, was möglich ist. Auf der einen Seite sechs Siege in Folge, auf der anderen Seite folgten dann aber auch sechs Partien, in denen es nur einen Punkt gab. Zu den bereits feststehenden Abgängen von Emanuele Di Natale (FC Marbach) und David Astore (SV Perouse) kam noch ein eher unerwarteter dazu. Dimitriy Lubenskiy zog es nach Rutesheim (siehe auch nebenstehender Bericht). „Das ist zwar schade, aber nichts, was uns aus der Bahn wirft“, ist der zweifache Vater überzeugt.

Mit dem ehemaligen Münchinger Roberto Ancona, der zuletzt als spielender Co-Trainer beim TSV Nussdorf aktiv war, stößt ein offensiv ausgerichteter Akteur zum TSV. Sebastian Kniller kennt Holger Ludwig aus seinem Jahr in Ludwigsburg und sortiert den 25-Jährigen als Kandidat für die Defensivreihe ein. Ludwig selbst will sich auf den Trainerjob konzentrieren und nur im Notfall noch einmal das Trikot überziehen. Die erste Bewährungsprobe für ihn, wenn es um Punkte geht, steht am 20. August an. Dann empfängt der TSV Heimerdingen den Aufsteiger SV Breuningsweiler.