Abseits der großen Einkaufsmeilen begeben wir uns auf die Suche nach kleinen, besonderen Lädchen. Diesmal sind wir in einem Hinterhof im Heusteigviertel fündig geworden: Soopkitchen.

Stuttgart - Martin Oswald war schon immer ein Tüftler. Obwohl er weder eine Schreinerlehre noch sonst ein Handwerk gelernt hat, war Möbel bauen und zusammenschrauben schon immer sein Ding. Jetzt ist für ihn mit einer großen Hinterhofwerkstatt im Stuttgarter Süden ein kleiner Traum wahr geworden. Wo früher Statuen gegossen worden sind, die heute im Schlosspark oder in der Wilhelma stehen, verkauft er seit wenigen Monaten Möbel, Kunst, Kleidung und andere Produkte, die in Stuttgart und der Region hergestellt worden sind. Oder solche, die er selbst gebaut hat.

 

Und das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit, die es aufzuweisen gilt, um im Laden mit Namen „Soopkitchen“ aufgenommen zu werden: Alle Produkte haben einen besonderen Twist. Oswald verkauft etwa Küchenbrettchen von Aljoscha Schnelle, die aus Balken von alten Fachwerkhäusern hergestellt sind. Whiskey von einer Brennerei in der Region. Oder aus Holz geschnitzte Fahrräder von Raphael Much. Kleine Kunstwerke kommen von einer Einrichtung für behinderte Menschen. „Vieles, was ich in der Soopkitchen verkaufe ist recycelt. Upcycling-Möbel wie etwa die ausrangierten Turngeräte oder Lampen aus alten Bauteilen“, sagt Oswald. Die gut siebzig Quadratmeter große Verkaufsfläche ist voll von besonderen Dingen, von Balken zu Balken sind Hängematten gespannt, an den Wänden hängen Bilder von Stuttgarter Künstlern, in jeder Ecke gibt es etwas anderes anderes zu entdecken. Für das Sortiment seines neuen Ladens ist er ständig auf der Suche nach neuen Kunsthandwerkern, nach neuen, innovativen Ideen.

Raum für Stuttgarter Künstler

Die Soopkitchen gehört zu den Wagenhallen, für die Oswald schon lange im Eventbereich arbeitet und auch dort Möbel baut und vermietet. Neben der Ladenfläche verfügen die Räumlichkeiten über eine Werkstatt, in der der 42-Jährige seine Palettenmöbel baut und Fundstücke lagert, die eventuell mal ein Möbelstück werden könnten. Außerdem sollen bald eine Siebdruckwerkstatt und ein Atelier entstehen, in die sich Künstler und Grafiker einmieten und arbeiten können. Überhaupt die Kunst. „Ich möchte in Zukunft den Schwerpunkt viel stärker auf regionale Künstler legen“, sagt Oswald. Künftig sollen Drucke, Siebdrucke, Fotografien oder grafische Posterprints zu kaufen sein. Im Zuge dessen wird es Veranstaltungen wie Ausstellungseröffnungen geben.

Die erste ist am Freitag, den 13. November mit der Gemeinschaftsausstellung „Alt.Roh.Neu“, in der junge Stuttgarter Fotografen ihre Werke ausstellen. Mit den ersten Monaten in der Soopkitchen ist Oswald ziemlich zufrieden. Der Laden spricht sich so langsam herum, auch wenn er ganz versteckt im Heusteigviertel liegt. Bald wird keiner mehr vorbeikommen und nach einer Suppe fragen, sagt er und lacht.

Soopkitchen Weißenburgstraße 35, Öffnungszeiten: Freitag 16 bis 20 Uhr, Samstag 13 bis 20 Uhr. Mehr Infos auf Facebook, mehr Infos zur Ausstellung hier.