Der Verband Region Stuttgart (VRS) hat nach dem schweren Zugunglück in Bad Abling Kontakt mit der Bahntochter DB Netz aufgenommen. Für die Gewerkschaft der Eisenbahner (GDL) besteht in Sachen Funklöcher Handlungsbedarf.

Stuttgart - Der Verband Region Stuttgart (VRS) hat nach dem schweren Zugunglück mit elf Todesopfern in Bad Aibling Kontakt mit der Bahntochter DB Netz aufgenommen. Dazu habe auch die aktuelle StZ- Berichterstattung über Funklöcher an Bahnstrecken beigetragen, heißt es bei dem Verband. „Wir haben im Sinne der Fahrgäste größtes Interesse an einem sicheren S-Bahn-Verkehr“, betont VRS-Sprecherin Dorothee Lang. Deshalb habe man die DB Netz angesprochen, um aus erster Hand Informationen über den schweren Unfall zu erhalten.

 

Die Pflicht, einen lückenlosen Funkverkehr an den S-Bahn-Strecken zu gewährleisten, sieht der VRS, Finanzierungsträger des S-Bahn-Verkehrs in der Region, allerdings ausschließlich bei der Bahn. Man sei keine regionale Aufsichtsbehörde des Eisenbahnverkehrs, heißt es auf Anfrage der StZ. Die für das Schienennetz der S-Bahn verantwortliche Tochter der Bahn unterliege der Aufsicht des Eisenbahnbundesamtes. Der VRS könne daher keinen formalen Einfluss auf die Netzgesellschaft nehmen.

Für die Gewerkschaft der Eisenbahner (GDL) besteht in Sachen Funklöcher im Bereich der Stuttgarter S-Bahn ein klarer Handlungsbedarf. „Die Situation beim Zugfunknetz ist im Vergleich zu früher etwas besser geworden, aber noch lange nicht vollständig in Ordnung“, betont ein in der GDL organisierter Lokführer. Das Problem mit den so genannten Ausleuchtungslücken sei allerdings „nicht mehr ganz so krass wie noch vor etlichen Jahren“. In den meisten Fällen seien die Funklöcher wenige hundert Meter lang. „Da ist der GSM-R-Funkkontakt nicht allzu lange unterbrochen“, erläutert der Gewerkschafter. Diese Stellen seien S-Bahn-Führern bekannt. Ob die Lokführer im Notfall noch rechtzeitig über das normale Handynetz erreicht werden könnten, sei fraglich.