Der ehemalige VfB-Trainer Huub Stevens hat sein Amt beim Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim aus gesundheitlichen Gründen mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Ihm droht eine Operation.

Sport: Philipp Maisel (pma)

Stuttgart - Er bewahrte den VfB Stuttgart gleich zweimal vor dem Abstieg und wird wohl für immer einen Platz in den Herzen der weiß-roten Anhängerschaft haben: Huub Stevens. Gegen Mitte der Vorrunde stieg der Niederländer bei der TSG 1899 Hoffenheim ein, um auch die Truppe aus dem Kraichgau vor dem drohenden Gang in die 2. Bundesliga zu bewahren.

 

Doch von großem Erfolg war die Rettungsmission bisher nicht gekrönt, Hoffenheim ist Tabellenletzer. Die Hoffnung auf einen Wendepunkt im Abstiegskampf hatte sich zuletzt am Sonntag nicht erfüllt, als die TSG das Heimspiel gegen den Aufsteiger und direkten Konkurrenten Darmstadt 98 mit 0:2 verlor.

Nun hat Stevens sein Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Er leide an Herzrhythmusstörungen, sagte der Niederländer auf einer Pressekonferenz. Es sei möglich, dass er sich in „kürzerer Zukunft“ sogar einer Operation unterziehen müsse, fügte Stevens hinzu. Der 62-Jährige erklärte, in der brisanten Situation des Tabellen-17. verdiene der Club „einen Trainer, der 120 Prozent“ bringen kann, um den Verein vor dem Abstieg zu retten. Dazu sei er derzeit aber nicht in der Lage.

„Schade, dass der Knurrer nicht mehr da ist“

Sportdirektor Alexander Rosen sagt, die Gründe für den Rücktritt von Stevens seien „absolut nachvollziehbar“. Alfred Schreuder und Armin Reutershahn, der unter Stevens auch beim VfB gearbeitet hat, sollen interimsmäßig übernehmen. Ab der kommenden Saison soll Julian Nagelsmann die Kraichgauer übernehmen, der bisher noch die U19 trainiert.

Huub Stevens wird in Zukunft sehr wahrscheinlich nicht mehr als Coach arbeiten. „Ich denke schon“, antwortete der Niederländer am Mittwoch auf die Frage, ob seine Trainerkarriere mit dem Rücktritt im Kraichgau beendet sei. „Schade, dass der Knurrer nicht mehr da ist.“ Stevens, wegen seiner manchmal etwas harschen Art oft als Knurrer aus Kerkrade bezeichnet, wird sich in naher Zukunft vielleicht sogar einer Operation unterziehen müssen.

In der vergangenen Woche war er vom Teamarzt erstmals auf Unregelmäßigkeiten im Herzen hingewiesen worden, am Tag nach dem bitteren 0:2 gegen den SV Darmstadt 98 bestätigten Untersuchungen in der Uni-Klinik Heidelberg am Montag die Diagnose. „Die Gesundheit geht immer vor“, sagte Stevens, der in Hoffenheim Ende Oktober die Nachfolge von Markus Gisdol angetreten hatte. Er werde die Bundesliga und Hoffenheim auch in Zukunft verfolgen. „Aber um auf dem Platz zu stehen und zu reagieren, da glaube ich, dass das Risiko zu groß ist“, sagte Stevens.