Die Zahl der französischen Spieler in der Fußball-Bundesliga hat gewaltig zugenommen. Inzwischen beläuft sie sich auf den Rekord von 22 Spielern – daran hat auch der VfB Stuttgart seinen Anteil.

Stuttgart - Die Bundesliga lernt Französisch. In diesem Sommer wechselten alleine acht Akteure aus der Grand Nation in die Bundesliga, womit es jetzt 22 sind – Rekord. Beim VfB Stuttgart spielen zwei von ihnen: Benjamin Pavard und Jérôme Onguéné. Damit machen die Franzosen, bei denen das Preis-Leistungsverhältnis in Zeiten astronomischer Ablösesummen noch einigermaßen im Rahmen ist, mittlerweile sogar den Österreichern und Schweizern als Nation mit den meisten ausländischen Spielern (jeweils 23) in der höchsten deutschen Spielklasse Konkurrenz. Die Zahl der Brasilianer ist hingegen im Vergleich zu 2007 um mehr als 50 Prozent zurückgegangen. Die meisten Franzosen spielen hierzulande in der Innenverteidigung – insgesamt acht von ihnen. Zählt man das Defensive Mittelfeld und die Linksverteidigung dazu, ist sogar die Hälfte der 22 Franzosen in der Abwehr beschäftigt.

 

Wenn man so will, hat der VfB Stuttgart den Trend eingeleitet. Zumindest war Gilbert Gress im Sommer 1966 der erste Franzose, der in die Fußball-Bundesliga wechselte. Von Racing Straßburg aus machte der heute 75 Jahre alte Mittelfeldspieler den Schritt ins Nachbarland und wusste dort nicht nur wegen seiner ausgefallenen Frisur aufzufallen. Bis 1970 absolvierte er für den VfB 149 Spiele und erzielte dabei 24 Tore. Lange waren Franzosen wie Gress oder später Didier Six (von 1981 bis 1983 in Stuttgart), Jean-Pierre Papin, Bixente Lizarazu (beide FC Bayern München) oder auch Johan Micoud (Werder Bremen) Ausnahmen in der Bundesliga. Vor fünf Jahren gab es dann nur das Trio Franck Ribéry, Jonathan Schmid und Matthieu Delpierre (Delpierres ständig verletzten VfB-Teamkollegen Johan Audel mal außen vor gelassen).