Deutschland-Spiele während der Fußball-EM in Frankreich gehen teilweise bis 23 Uhr. Baden-württembergische Schulen dürfen nun frei entscheiden, wann ihre Schüler morgens zur Schule kommen müssen.

Stuttgart - Ausschlafen nach langen Fußballabenden? Baden-Württembergs neue Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) lässt die Rektoren entscheiden, ob sie ihren Schülern das zur EM ermöglichen wollen. Die Schulen dürften darauf Rücksicht nehmen, heißt es im Ministerium, dass viele Schüler abends und bis in die Nacht vor dem Fernseher sitzen und dann am nächsten Morgen entsprechend müde sind. Möglich sei die Verlegung von Unterrichtsstunden. Am Ende sei es aber eine Entscheidung der Schulen selbst, ob und auf welche Weise sie mit dem Thema umgehen.

 

Absehbar enden in den nächsten Wochen mehrere Spiele der deutschen Elf erst gegen 23.00 Uhr. Der Lehrerverband VBE erinnerte daran, dass die Europameisterschaft in der „heißen Phase“ des Endspurts um gute Zeugnisnoten in der Schule liege. Der VBE appellierte an Lehrer, Verständnis für etwas übermüdete oder unkonzentrierte Fußballfans aufzubringen. Er forderte aber auch Eltern und Schüler auf, „wegen „der schönsten Nebensache der Welt“ nicht die wichtigeren Dinge des Lebens ganz außer Acht zu lassen“.

Ministerin Eisenmann tippt übrigens auf Jogis Jungs: „Als Weltmeister sind wir natürlich Favorit. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir unserer Favoritenrolle gerecht werden können.“