Im Landesliga-Spitzenspiel kassiert der TSV Heimerdingen gegen die Mannschaft aus Crailsheim ein 1:6 (0:2). Die Gastgeber schalten zu früh ab und werden dafür mit zwei Gegentreffern in der Nachspielzeit bestraft.

Ditzingen - Die letzten Spielminuten werden Heimerdingens Trainer Andreas Broß überhaupt nicht gefallen haben. Schlimm genug, dass seine Mannschaft im Duell um Platz zwei gegen den TSV Crailsheim mit 1:4 zurücklag. Dass sie aber in der Nachspielzeit quasi den weiteren Dienst verweigerte und der eingewechselte Pascal Hopf ohne große Mühe auch noch die Treffer zum 1:5 und 1:6 erzielen durfte, das war dann eindeutig zu viel des Guten. Ein halbes Dutzend im Spitzenspiel auf eigenem Platz – so lässt sich niemand gerne vorführen.

 

Die Heimerdinger Mannschaft erwischte einen Nachmittag, an dem einfach nichts zusammenlief. Im Aufbau schlichen sich viel zu viele Ungenauigkeiten ein. Unbedrängte Zuspiele landeten im Aus oder im Rücken des eigenen Mannes, Strafraumszenen blieben Mangelware. Die hatten zwar auch die Gäste nicht zu bieten, doch im Ausnutzen der Gelegenheiten, die manchmal auch gar keine waren, zeigte sich der Aufsteiger eiskalt. Für die Führung nutzten sie eine Standardsituation. Stephan Ilgenfritz schlug einen Freistoß von der Mittellinie an den Fünfmeterraum, Andrey Nagumanov verlängerte allein auf weiter Flur den Ball per Kopf (32.). Eine Minute vor dem Wechsel verteilte der TSV dann auch noch ein Gastgeschenk. Torspieler Lukas Emmerich unterlief einen weiten Einwurf von Marcel Hossner, der Ball landete am langen Eck beim völlig frei stehenden Hannes Wolf – 0:2.

Nur einmal durfte die Broß-Elf hoffen, die drohende Niederlage vielleicht doch noch abwenden zu können. Fabian Ruf schaffte es jedoch nicht, den Ball aus vier Metern an Crailsheims Schlussmann Thomas Weiss vorbeizubugsieren (58.). Dann ging alles ganz schnell. Felix Todten säbelte auf der linken Seite am Ball vorbei, Tim Meßner bedankte sich mit einem Schuss unter die Latte (64.). Neun Minuten später ließ Nagumanov Abwehrmann Daniel Geppert bei einem Konter stehen und bediente Daniele Hüttl mustergültig zum 0:4.

Der Rest war nur noch für die Statistik. Heimerdingens Fabian Ruf sah wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte (80.), der Crailsheimer Kapitän Kai Simon Rümmele musste wenig später wegen wiederholten Foulspiels ebenso vorzeitig zum Duschen. Ein kleines Erfolgserlebnis gab es für den TSV Heimerdingen dann auch noch. Nachdem die Gastgeber dreimal vergeblich einen Elfmeter gefordert hatten, deutete Schiedsrichter Marc Philip Eckermann auf den Punkt, als Murat Öztürk von Anil Öztürk im Strafraum gefoult wurde. Daniel Riffert verwandelte gewohnt sicher (89.). Heimerdingen stellte anschließend das Fußballspielen ein. Zu früh, wie sich noch herausstellen sollte.

TSV Heimerdingen: Emmrich, Todten, Geppert, Schlichting, Schneider, Frey (75. Singer), Pribyl (68. Lubenskiy), Riffert, Di Natale (63. Sever), Ruf, Öztürk.