Giuseppe Catizone, seit Mittwoch 40 Jahre alt, läuft wieder für seinen Heimatverein SV Fellbach auf.

Fellbach - Wenn Giuseppe Catizone den Ball mit seinen Füßen bewegt, bereitet das Marco Fischer nur in äußerst seltenen Fällen Sorgen. Der Trainer des SV Fellbach weiß um die Präzision, mit der das Spielgerät dann behandelt wird. Sei es im Dribbling oder bei Pässen – einen Ballverlust müssen die Fellbacher Fußballer kaum fürchten, wenn ihr erfahrenster Akteur das Geschehen verantwortet. Seit Mittwoch ist Giuseppe Catizone 40 Jahre alt. Am vergangenen Freitag brachte der Rückkehrer seine Expertise im Gastauftritt bei der SG Stetten-Kleingartach erstmals in dieser Landesliga-Saison über die gesamte Spielzeit ein. „Man merkt ihm das Alter nicht an“, sagt Marco Fischer.

 

Nach rund 26 Jahren zurück beim SV Fellbach

Vor dieser Runde hat sich der Mittelfeldspieler wieder seinem Heimatverein angeschlossen. Rund 26 Jahre nachdem er den SVF als C-Jugendlicher zum VfB Stuttgart verlassen hatte. „Die Bindung nach Fellbach ist nie verloren gegangen“, sagt Giuseppe Catizone, der mittlerweile gemeinsam mit Ehefrau Emanuela und Tochter Aurora in Rommelshausen wohnt. Weder während er beim VfB Stuttgart um die Jahrtausendwende fünfmal in der Bundesliga auflaufen durfte, noch als er sich anschließend in der zweithöchsten Spielklasse regelmäßig das Trikot des 1. FC Saarbrücken überstreifte. Auch bei den Stuttgarter Kickers sowie bei der SG Sonnenhof Großaspach erwarb er später Routine, die er zuletzt mehr als zehn Jahre lang beim 1. FC Normannia Gmünd einbrachte.

Die Rückkehr als Höhepunkt

„Wir haben schon in den vergangenen fünf Jahren immer wieder angefragt, ob er zurückkommen möchte“, sagt der stellvertretende Abteilungsleiter Jochen Pflüger. „Mit seiner Erfahrung kann er uns weiterhelfen, außerdem passt es auch menschlich.“ Zwar wollte der Gefragte zunächst weiterhin seine Gmünder Teamgefährten in der Verbandsliga als Kapitän anführen, seine Laufbahn hingegen sollte dort enden, wo sie einst begann – beim SV Fellbach. „Für mich war es das Größte, dass sich dieser Kreis schließt“, sagt der Rückkehrer über seinen persönlichen Höhepunkt der vergangenen Jahrzehnte. Nun will er seine Erfahrungen – auch jene, die er abseits des Platzes gemacht hat, als er beim VfB Stuttgart nur selten zum Einsatz kam – an seine mitunter nicht einmal halb so alten Mitstreiter beim SV Fellbach weitergeben.

Im Gegensatz zu seinem fast fünf Jahre jüngeren Trainer merkt er selbst sein fortgeschrittenes Alter. „Ich kann mittlerweile am Tag nach einem Spiel nicht gleich wieder herumspringen“, sagt Giuseppe Catizone und lacht. Während er wie schon in den vergangenen Jahren von Saison zu Saison über das Ende seiner Laufbahn entscheiden will, kann er sich auch ein anschließendes Engagement beim SVF vorstellen. Vorerst jedoch treibt er weiterhin den Ball auf dem Spielfeld präzise voran – auch mit 40 Jahren.