Die Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Ost hat den Gemeinderat aufgefordert, bei den Planungen für das Rosensteinquartier auch an bessere Verbindungen in den Osten zu denken. Ein Vorschlag: Die Cannstatter Straße im Bereich Stöckach tieferlegen und zum Teil überdeckeln.

S-Ost - Kurz bevor der Gemeinderat am Donnerstag, 16. März, über das Ergebnis der Bürgerbeteiligung zum geplanten Rosensteinviertel abstimmt, hat die Bezirksvorsteherin von Stuttgart-Ost auf die Bedeutung der Planungen auch für ihren Stadtbezirk hingewiesen. „Für den Stuttgarter Osten wäre es wünschenswert, wenn bei der Gestaltung des neuen Quartiers die Anbindung des neu entstehenden Stadtteils an den Osten forciert wird“, schreibt Tatjana Strohmaier in einer Pressemitteilung. Entscheidend dabei seien bessere Querungsmöglichkeiten über die vielspurige und viel befahrene Cannstatter Straße, die den Stadtteil Stöckach vom Unteren Schlossgarten und damit auch von dem geplanten neuen Wohnquartier abschneide.

 

Breitere Übergänge über die Cannstatter Straße

„Eine geschickte Lösung wäre durch eine Teilüberdeckelung und Tieferlegung der Cannstatter Straße möglich“, so Strohmaier. Dies sei vor allem im Bereich der Heilmannstraße und beim Heinrich-Baumann-Steg möglich. „Bereits partielle Lösungen an diesen beiden Stellen, mit mehreren breiten Übergängen in Form von Grünbrücken nebst Fuß- und Radweg und Weitläufigkeit würden den Osten städtebaulich mehr in den Park integrieren.“

Zum Hintergrund: Die Stadtbezirke Stuttgart-Nord und Stuttgart-Ost grenzen sozusagen am Rand des Unteren Schlossgartens – genauer: an den Gleisanlagen entlang der Platanenallee – aneinander. Der Untere Schlossgarten gehört bis zum Leuze-Knoten hinunter zum Stadtteil Stöckach, das geplante Rosensteinviertel wäre also viel näher an den Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten im Stuttgarter Osten als beispielsweise am Europaviertel mit dem Milaneo. Allerdings müsste dann auch eine entsprechende Anbindung geschaffen werden.

Vorstellungen und Ideen dazu gibt es bereits einige. So hat die SPD Stuttgart-Ost Ende vergangenen Jahres vorgeschlagen, eine neue direkte ÖPNV-Verbindung zwischen den beiden Stadtbezirken zu schaffen – und zwar in Form einer Seilbahn, die vom Nordbahnhofviertel über das Rosensteinquartier und Stuttgart-Ost bis hinauf zur Waldebene Ost reicht.

Ideen für die Kreuzung an der Heilmannstraße

Schon deutlich konkreter sind Ideen im Stadtplanungsamt für eine bessere fußläufige Verbindung zwischen dem Stöckach und dem Schlossgarten. So wurde bei einer Begehung mit den Bezirksbeiräten S-Ost und S-Mitte schon auf Gedankenspiele für den neuen Verlauf des Cityrings nach Fertigstellung des neuen Bahnhofs hingewiesen. Dafür müsste der Bereich am Neckartor einschließlich der Kreuzung Heilmannstraße/Am Neckartor/Cannstatter Straße vollständig umgestaltet werden, beispielsweise durch eine Tieferlegung der Cannstatter Straße und auch durch eine teilweise Überdeckelung.

Deswegen war kurz auch eine Ausweitung des Sanierungsgebiets Stöckach ins Auge gefasst, dann aber wegen der Größe und Komplexität des Gebiets wieder verworfen worden. Stattdessen wird über ein eigenes Sanierungsgebiet nachgedacht, das vom Neckartor bis hinunter zur Reitzensteinstraße reicht und die Cannstatter Straße mit einschließen könnte. Bis es so weit ist, wird es aber noch einige Zeit dauern.