Die Kriterien für das Siegel Fair-Trade-Stadtbezirk sind erfüllt.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Gablenberg - Viele Händler und Einrichtungen im Osten haben Bryan Krause und Jörg Hildebrandt bereits angeschrieben, viele haben sie sogar persönlich besucht. Zum vierten Mal hat sich die Steuerungsgruppe Fair Trade Gablenberg am Dienstag zusammengesetzt, um die Kriterien für das Siegel „Fair Trade Town“ zu bekommen. Nun ist die Steuerungsgruppe, die aus ehrenamtlich Engagierten aus dem Stadtbezirk besteht, soweit, dass sie den Antrag für das Siegel stellen kann.

 

Vor allem viele Lebensmittelgeschäfte haben sich nun doch entschlossen, Produkte aus fairem Handel ins Sortiment aufzunehmen. Das Reformhaus ist mit im Boot, ebenso wie der Biohändler „Naturgut“. Der Erdi Biomarkt und das Lebensmittelgeschäft „Schaller Markt“ am Stöckach haben sich ebenfalls dafür entschieden. „Der geplante Einkaufsführer hat viele angelockt“, erzählt Margret Eder, Mitglied der Steuerungsgruppe und Mitarbeiterin im Weltladen Gablenberg. Der soll ebenfalls in Kürze gedruckt erscheinen und eine Übersicht bieten, welche Geschäfte und Einrichtungen im Stadtbezirk fair gehandelte Produkte anbieten. Bisher war es schwierig gewesen, die Kriterien zu erfüllen, denn mindestens zehn Geschäfte und fünf Gastronomiebetriebe müssen dabei sein. Von diesen hatte die Steuerungsgruppe anfangs wenig Rückmeldungen bekommen.

Abgesehen von der Zählarbeit sei der Steuerungsgruppe aber besonders die Öffentlichkeitsarbeit für den fairen Handel ein wichtiger Punkt auf der Kriterienliste. „Wir wollen den Gerechtigkeitsgedanken fest im Stadtteil verankern“, sind sich die fünf Mitglieder der Gruppe bei ihrem Treffen im Restaurant Adis Edelmann in Gablenberg einig gewesen. Das Ziel sei nicht nur das Siegel, sondern ein Umdenken der Bevölkerung beim täglichen Einkauf. „Das wollen wir alles auf eine breite Basis stellen“, betonte Margret Eder.

Sehr engagiert ist besonders das Wagenburg-Gymnasium. Der Lehrer Axel Nothardt hat dort mit einem Kollegen ein Projekt zum ökologischen Fußabdruck durchgeführt, der Kaffee im Lehrerzimmer und die Schokolade in der Mensa kommen jetzt aus fairem Handel. Auch im Unterricht sollen verstärkt Entwicklungsthemen besprochen werden. Die Schulen sind für das Projekt wichtige Zielgruppen. „Schüler sind die Konsumenten von morgen“, sagt Jörg Massek, der ebenfalls im Weltladen Gablenberg arbeitet. Jetzt wünscht sich die Gruppe noch einen prominenten Fürsprecher aus dem Stadtbezirk.