Ein Bürgergarten am Neckar soll zu einem Treffpunkt für alle werden. Das Interesse bisher ist rege.

Nürtingen - Gemeinsame Gartenarbeit verbindet. In Nürtingen wird es künftig einen Bürgergarten geben, in dem Interessierte zusammen Obst und Gemüse anbauen. Im Mittelpunkt steht dabei die Begegnung. Beim Gärtnern sollen sich Menschen unterschiedlichen Alters kennenlernen. Schichtzugehörigkeiten und unterschiedliche kulturelle Prägungen spielen bei dem Ansatz keine Rolle. Der Garten soll sich zu einem Treffpunkt für alle entwickeln, in dem beispielsweise auch Flüchtlinge und alteingesessene Nürtinger zusammenfinden.

 

In dem Garten sollen alte Sorten angepflanzt werden

Der Bürgergarten ist ein gemeinsames Projekt des im Rathaus angesiedelten Bürgertreffs und der Bürgerstiftung Nürtingen & Umgebung, die unter anderem die Pacht für das Grundstück übernimmt. Der Bürgertreffleiter Sven Singler ist von der bisherigen Resonanz auf die Idee „positiv überrascht“. Bei einer Begehung des Geländes haben sich kürzlich 20 Frauen und Männer nicht weit vom Oberensinger Festplatz eingefunden.

Dort am Neckar haben der Bürgertreff und die Bürgerstiftung ein ideales Grundstück gefunden. Die rund 1700 Quadratmeter große Fläche ist eingezäunt, stadtnah und zudem leicht zugänglich. Die seit jeher landwirtschaftlich genutzte Örtlichkeit ist eingewachsen, und es stehen bereits Obstbäume auf dem Gelände. Eine Idee besteht darin, in dem Garten auch alte Sorten anzupflanzen und mit dem Freilichtmuseum Beuren zu kooperieren, wo dies ein Schwerpunkt ist.

Hochschule soll mit eingebunden werden

Welche Gestalt der Bürgergarten in Nürtingen-Oberensingen dann aber genau annehmen wird, ist derzeit noch offen und soll im Dialog mit den künftigen Nutzern erst noch festgelegt werden. Vorhanden sind zwei Holzhütten zum Verstauen von Material und Geräten. Weitere Gebäude dürfen nicht entstehen, weil das Grundstück im Überschwemmungsgebiet liegt, wie Sven Singler erklärt. Rund um eine bereits existierende Grillstelle könnten Spielflächen für Kinder entstehen.

Die Konzeption sieht in dem Garten Gemeinschaftsflächen vor, auf denen alle zusammen Nutzpflanzen anbauen. Daneben sind aber auch Einzelgärten geplant, bei denen ein Beet von einer Person, einer Gruppe oder einer Familie über eine Gartensaison bepflanzt und genutzt werden kann. Für das Projekt werden noch Bürgergartenpaten gesucht, die Ansprechpartner sind und auch die Schlüssel verwalten. Denn der Bürgergarten soll nicht rund um die Uhr frei zugänglich sein. Mit im Boot ist mit Roman Lenz auch die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. In welcher Form sich der Wissenschaftler mit seinen Studenten beteiligen wird, ist laut Sven Singler aber noch offen.