Zur Remstalgartenschau sollen die Grünanlagen um das Burgschloss und am Parksee erneuert werden.

Schorndorf - Neue Spielplätze, neue Wege und eine bessere Verknüpfung zur Altstadt – so stellt sich die Landschaftsarchitektin Ursula Hochrein die Aufwertung der Anlagen um das Schorndorfer Burgschloss vor. Den Stadträten hat die Münchener Landschaftsarchitektin jetzt ihre Idee vor Ort präsentiert – viele Umgestaltungsvorschläge mit dem Ziel, dem Gelände mehr als bisher die Anmutung des Schlossparks und eines Stadtparks zu geben. Überwiegend traf das im Gemeinderat auf Zustimmung, in einigen Punkten gab es jedoch Kritik.

 

Die Gestaltung der Anlagen um das Burgschloss will Ursula Hochrein besser und hochwertiger gestalten. Vor Ort sprach Ursula Hochrein viel von „Kanten“, also gestalterischen Elementen, die die verschiedenen Flächen und Funktionen der Schlosswallgüter besser gegeneinander absetzen. Das Wegenetz um das Schloss wird neu geordnet, es soll nach den Plänen der Architektin um 20 Zentimeter angehoben werden und sich so von der Wiese absetzen. Die neuen Wege sollen sich an den im Boden liegenden Resten der Befestigungsanlage orientieren. Nahe der Burgstraße ist eine Art Rosengarten geplant, der das Gesamtbild des Baudenkmals von der Straße aus gesehen verbessern soll. Auch der Spielplatz in der südöstlichen Ecke soll zu einem „Spielfort“ umgestaltet werden.

Wunsch: Parkplätze „zurückdrängen“

Die größte Herausforderung dürfte indes sein, den großen Parkplatz, der sich von der östlichen Friedensstraße her an die Schlosswallgüter heranschiebt, „ein Stück weit zurückzudrängen“, wie Ursula Hochrein sagte. Das Land Baden Württemberg, das Eigentümer der gesamten Flächen ist, habe sich bereit erklärt, einige Parkplätze wegfallen zu lassen. Um deren Flächen und den Schlosspark besser voneinander abzusetzen, seien nun Heckengärten an dieser Stelle geplant. Wie sich später beim Blick auf den Plan herausstellte, stellt sich die Landschaftsarchitektin kleine, verwinkelte Gärten vor. Das gefiel nicht jedem der Stadträte. Man habe an dieser Stelle in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht, hieß es in der anschließendenden Diskussion. Die Rede war von Trinkgelagen und Vandalismus.

Nicht nur den Stadtpark, sondern auch die Grünstreifen um die Unterführung am Augustenplatz will Ursula Hochrein neu ordnen. Das bislang von Hecken bestimmte Areal solle „geöffnet werden“, so dass eine „Entré“-Situation entstehe. „Einfach mal aufräumen und Kehrwoche machen“ übersetzte der Schorndorfer Stadtplaner Manfred Beier vor Ort dieses Ansinnen. Was das bedeuten kann, konnte man am nahen Parksee sehen. Arbeiter der zentralen Dienste hatten das Schilf um den Parksee vor einigen Wochen fast komplett entfernt. Ob man denn wisse, dass solche Komplett-Rodungen seines Wissens verboten seien, fragte der Grünen-Stadtrat Wilhelm Pesch bei der Besichtigung empört.

Kindergarten nach Art einer Orangerie

Dass der See wieder sichtbar sei, das sei durchaus gewünscht, hatte die Landschaftsarchitektin zuvor betont. In das Wegenetz des Stadtparks soll nun weniger eingegriffen werden, als es im ersten Entwurf den Anschein hatte – schließlich ist der Park in den Jahren 2009 und 2010 aufwendig erneuert worden. Die größte Veränderung könnte ein neues, lang gestrecktes Kindergartengebäude an der östlichen Kante hin sein – nach art einer „Orangerie“ wie es hieß. Da man die dortigen Grünflächen dafür frei halten will, sind keine größeren Veränderungen geplant. Wegfallen könnten auch die Parkplätze, die sich beim jetzigen Haupteingang der Stadbücherei befinden. Immerhin sollen laut Ursula Hochrein die Spielplätze und das Kleinspielfeld zum Fußballspielen in jenen Ecken des Parks bleiben, wo sie jetzt sind.