In einer Serie erzählen Menschen auf der Filderebene, warum sie sich dem Gärtnern verschrieben haben. Diesmal: ein Besuch bei den Kleingärtnern in Leinfelden.

Leinfelden - Werner Imhoff ist Teichbauer. Der 67-jährige hat ihn in seinem Kleingarten mit eigenen Händen gebaut. Eine kleine Brücke dient als Dekoration. „Wenn ich da drüber laufe, kracht sie ein“, sagt er. Der Teich befindet sich direkt neben seiner Laube.

 

Imhoff ist seit 2012 Vorsitzender des Kleingartenvereins Leinfelden in der Spiezhau 13. Der Verein besitzt 77 Kleingärten. Seit 1946 gibt es den Verein. Vertriebene erhielten damals von der Stadt Leinfelden die Fläche, um ein Erholungsgebiet zu erhalten. „Einige unserer Mitglieder sind seit 50 Jahren dabei“, sagt Imhoff. Vor ihm hatte jemand anderes das Grundstück. Dieser musste den Garten aber alterbedingt aufgeben. Etwa ein Jahr lang hat Imhoff seinen Garten restauriert und umgebaut. Eine neue Hütte und ein neuer Weg kamen hinzu. Daneben wachsen jetzt Zucchini, Chilli und Paprika.

„Vorschriften, wie der Garten aussehen sollte oder was im Garten sein sollte, gibt es keine,“ sagt Imhoff. Allerdings sollte eine Hütte dabei sein. Von der Aufteilung her wäre ein Drittel Nutzanbau, ein Drittel Hütte und ein Drittel Freizeit optimal. Ob der Garten regelmäßig gepflegt wird, wird durch den Verein kontrolliert. „Manche bauen Obst oder Gemüse an, andere Unkraut“, sagt indes Klaus Zeimet. „Wenn der Garten mehr nach Natur als nach Garten aussieht, ist das nicht gut,“ sagt er. Dann kann es schon mal zu einer Verwarnung kommen.

Die Kameradschaft unter den Kleingärtner sei toll

Klaus Zeimet, 67, war zuvor 20 Jahre der Vereins-Vorsitzende. Inzwischen ist er Schriftführer. Ein Grund, warum er sich für einen Schrebergarten entschied, waren seine Kinder. „Meine Kinder waren damals klein. Ihnen hat das Spaß gemacht.“ Familie ist somit auch ein Grund, warum man sich einen Kleingarten zulegt. „Ich bin Rentner, habe aber mit meinem Garten einen herrlichen Ausgleich. Auch die Kameradschaft unter den anderen Kleingärtnern ist toll hier“, sagt er. Der Verein veranstaltete für die Besitzer ein gemeinsames Sommerfest. Demnächst findet eine Vereinsausfahrt statt.

„Es empfiehlt sich, sich die Gärten hier vorher einmal anzuschauen, bevor ein Anmeldeformular abgegeben wird,“ sagt Zeimet über Neuanmeldungen. Vor Ort kann dann die genaue Grundstückgröße angeschaut werden, die unterschiedlich ist. Auch wenn jemand Startschwierigkeiten hat, helfen die anderen Gartenbesitzer. „Da gibt jeder helfende Tipps. Die besten sucht man sich dann raus“, sagt Imhoff.

Dieses Jahr werden drei bis vier Gärten frei. Vor allem aus Altersgründen oder aber auch aus falscher Einschätzung müssen einige ihre Gärten aufgeben. Werner Imhoff möchte an Familien appellieren, die auf der Suche nach einem Kleingarten sind. „Wir brauchen junge Menschen. Sie sind unsere Zukunft.“