Als Unterstützung für die Opfer des andauernden Bürgerkriegs in Syrien kommen in den nächsten drei Jahren 2,3 Milliarden Euro aus Deutschland. Das teilte Kanzlerin Merkel am Rande der Geberkonferenz in London mit.

London - Deutschland zahlt in den nächsten drei Jahren 2,3 Milliarden Euro an internationale Hilfsorganisationen für syrische Bürgerkriegsflüchtlinge. Auf 2016 entfielen davon rund 1,1 Milliarden Euro, gab Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag in London am Rande der Geberkonferenz für notleidende Menschen in Syrien und den Nachbarregionen bekannt. Bisher hatte Deutschland für 2016 etwa eine Milliarde Euro eingeplant. Danach sprach Merkel in London von weiteren 200 Millionen Euro für Ausbildungsförderung im Jahr 2016. Die Gesamtsumme von 2,3 Milliarden Euro wird bis 2018 gezahlt.

 

„Die Bundesregierung ist überzeugt, dass die große Bewegung von Flüchtlingen dadurch gelöst werden kann, dass wir vor Ort die Fluchtursachen bekämpfen.“ Die Konferenz London sei ein wesentlicher Baustein dafür. „Wir wollen erreichen, dass nie wieder die Situation entsteht, dass die Lebensmittelrationen so stark gekürzt werden müssen für die Flüchtlinge.“

Das Geld fließt an das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und das Welternährungsprogramm (WFP). Deutschland gehört neben den USA, Großbritannien, Japan und der EU zu den fünf größten Gebern, die mehr als 60 Prozent der UNHCR-Hilfsprogramme finanzieren. Nach UN- Schätzung müssen am Donnerstag mehr als sieben Milliarden Euro aufgebracht werden, um die Not der Bürgerkriegsopfer zu lindern.

Viele Staaten haben in der Vergangenheit Zusagen nicht eingehalten, so dass Tagesrationen für Flüchtlinge gekürzt werden mussten. Die Bundesregierung wird nach Angaben von Diplomaten die deutschen Mittel aufstocken, ohne andere Projekte zu kürzen. Das Geld kommt aus den Etats des Auswärtigen Amtes und des Entwicklungsministeriums. Deutschland gehört zu den größten und verlässlichsten Zahlern.