Im Bereich Metzgerbach/Ruckenäcker sollen weiterhin Flächen für die Kleingärtner reserviert werden. Bezirksbeirat Ernst Hausschild ärgerte sich über die bis zur letzten Sitzung fehlende Stellungnahme des Baubürgermeisters.

Botnang - Das Gebiet Metzgerbach/Ruckenäcker ist in den vergangenen Jahren etwas in Vergessenheit geraten. Die Stadt- und Bezirksbeiräte hatten mit dem rund sieben Hektar großen Areal zwischen der Furtwänglerstraße, der Laihle-Siedlung und dem Kräherwald einiges vor.

 

Im Jahr 2004 wurden von der Verwaltung Pläne vorgestellt, die unter anderem an der Ecke Furtwänglerstraße/Konradin-Kreutzer-Weg ein etwa 1,4 Hektar großes Gewerbegebiet für Botnanger Betriebe vorsahen. Der Metzgerbach hätte renaturiert werden sollen, und für den ASV war ein zusätzlicher Fußballplatz vorgesehen. Doch letztendlich mussten alle Pläne und Varianten 2007 wieder verworfen werden. „Einerseits schließen die Sportanlagen des ASV aufgrund der Lärmemissionen eine wohnbauliche Nutzung aus, andererseits schließe die Wohnnutzung südlich des Konradin-Kreutzer-Wegs eine gewerbliche Nutzung aus“, heißt es beim Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung. Seitdem ist nichts Wesentliches mehr passiert.

Ärger über fehlende Stellungnahme

Das ist auch Bezirksbeirat Ernst Hauschild (CDU) aufgefallen, der 2012 bei der Verwaltung nachfragte, was denn nun im Bereich Metzgerbach/Ruckenäcker geplant ist. Eine Antwort blieb aus, also hakte Hauschild in diesem Jahr noch einmal nach. Nachdem bis zur vergangenen Sitzung des Bezirksbeirats immer noch keine Stellungnahme vorlag, wollte der Christdemokrat eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Baubürgermeister Matthias Hahn einreichen. „Ich möchte endlich wissen, was auf diesem Areal passieren soll, das teilweise seit Jahren tote Fläche ist“, sagte Hauschild gegenüber unserer Zeitung. Dass die Verwaltung auf seine Anfrage nicht reagiere, sei fast schon eine Verhöhnung und nicht einmal mehr nur eine Missachtung des Bezirksbeirats. Er wolle nun noch bis zur Januar-Sitzung des Botnanger Gremiums warten und dann aber definitiv die Konsequenzen aus dem Schweigen des Bürgermeisters ziehen, falls er sich bis dahin immer noch nicht gemeldet haben sollte.

Vor wenigen Tagen war es dann aber soweit: Matthias Hahn ließ Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle seine Stellungnahme zukommen, die der Botnanger Schultes sogleich an die Bezirksbeiräte weiterleitete: Als Ziele für das Areal wird weiterhin die Renaturierung des Metzgerbachs genannt. Einen Zeitplan gibt es dafür allerdings nicht. Zudem spricht Hahn davon, Flächen für diejenigen Kleingärtner vorzuhalten, die bei einer Erweiterung des Botnanger Friedhofs ihre Parzellen aufgeben müssten. Das stößt in Botnang auf Kritik:

Erweiterung des Friedhofs in naher Zukunft nicht notwendig

„Über die Erweiterung des Friedhofs sprechen wir seit mehr als zehn Jahren. Passiert ist nichts“, sagt Hauschild. Und selbst in der Vorschlagsliste des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes zu den aktuellen Haushaltsberatungen taucht die Erweiterung des Botnanger Friedhofs nicht auf. Stefan Braun vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt weiß warum: „Derzeit sind elf Prozent der Grabflächen nicht vergeben.“ Kurzfristig sei nicht damit zu rechnen, dass mehr Platz auf dem Friedhof benötigt wird. In zehn oder 20 Jahren könnte das aber wieder anders aussehen.

„Wir können die Fläche aber doch nicht einfach brach liegen lassen“, sagt Hauschild, denn an der Stellungnahme von Matthias Hahn noch andere Dinge stören: „Ich finde die Antwort mehr als dürftig und unverschämt. Nach mehr als einem Jahr des Wartens hätte ich auch Entschuldigung erwartet.“ Zudem gehe der Bürgermeister überhaupt nicht auf die Beschlüsse des Bezirksbeirats ein und ignoriere das Gremium einfach. Die Kommunalpolitiker hätten vor Jahren schon beschlossen, das Thema Kleingärten ausdrücklich aus dem Vorhaben im Bereich Metzgerbach/Rückenäcker herauszuhalten. „Es besteht bei den Kleingärtnern gar kein Bedarf“, sagt Hauschild. Er könne sich beispielsweise viel eher vorstellen, dass die gewünschte Radwegeverbindung vom Botnanger Sattel nach Feuerbach über dieses Gelände geführt wird. Er möchte das Thema Metzgerbach/Ruckenäcker deshalb auf jeden Fall in der Januar-Sitzung des Bezirksbeirats noch einmal aufgreifen.