Die Zahl der Geburten hat zugenommen und das oft prognostizierte Aussterben der Deutschen scheint zumindest aufgehalten. Doch das hat einiges mit der Zuwanderung zu tun, kommentiert StZ-Redakteur Thomas Breining.

Stuttgart - Das ist doch eine schöne Nachricht: In Deutschland gibt es so viele Neugeborene wie seit 2002 nicht mehr. Zwar sind nach wie vor mehr Todesfälle als neue Erdenbürger zu verzeichnen, aber die Differenz hat sich erheblich verringert. Wenn man so will: Deutschlands Aussterben verzögert sich etwas. In Baden-Württemberg hat sich das Geburtendefizit gegenüber dem Vorjahr sogar halbiert – wobei im Südwesten erst seit 2006 mehr Menschen sterben als neu geboren werden, im Bund gilt das bereits seit 1972.

 

Warum so viele Sprösslinge? Weil hier plötzlich alle so kinderfreundlich sind? Knapp 22 Prozent der im Land neu Geborenen haben eine ausländische Mutter (wie viele Kinder mit deutscher Mutter einen ausländischen Vater haben, weiß die Statistik leider nicht). Ein großer Teil der genetischen Auffrischung geht also auf Zuwanderung zurück. Von den ins Land Gekommenen – dazu gehören auch die hier bleibenden Flüchtlinge – sind eben viele Frauen im gebärfähigen Alter. Ohne sie wäre Deutschland dem Aussterben schon etwas näher. Wer noch nicht kapiert hat, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, sollte schleunigst den Kopf aus dem Sand ziehen.