Mit einem Stand in hat sich die Junge Union gegen jeglichen Extremismus in Position gebracht. Diese Aktion soll keine Wahlkampfaktion darstellen, sondern man wolle zusammen für freiheitliche Werte einstehen.

S-Mitte - Gerade wird der Sonnenschirm mit den großen roten Lettern CDU aufgeklappt, da springt ein Mann wenige Meter entfernt auf eine Bank. Er schreit, wie sich sein Leben in den vergangenen Jahren verändert habe – seit Jesus in in selbiges getreten sei. In der Hand hält er eine Bibel. Maximilian Mörseburg und die anderen Mitglieder der Jungen Union bauen unbeeindruckt weiter an ihrem kleinen Infostand vor der Buchhandlung Wittwer. Auch wenn der Herr, der nun immer wilder mit der Bibel in der Luft fuchtelt, zumindest am Thema kratzt, um das es an diesem Samstagmittag gehen soll: Extremismus. Rechter, linker, aber auch religiöser Extremismus. „Wir sind gegen alle Formen, die den Rechtsstaat bedrohen“, sagt Maximilian Mörseburg. Am Stand verteilen er und seine Parteifreunde Grundgesetze in Miniaturausgabe und Postkarten. Auf einem selbst gebastelten Plakat steht: „Wir gegen Extremismus“, auf diesem sollen die Passanten unterschreiben.

 

Zusammen für die Freiheit eines jeden Menschen

Grund für den Infostand seien die steigende Präsenz von salafistischen Predigern entlang der Königstraße, die Pegida-Demonstration vor wenigen Wochen in der Stadt, aber auch die Blockupy-Bewegung, die in Frankfurt Autos in Brand gesteckt hat. Die Aktion, der weitere folgen sollen, sei kein Wahlkampf, dahinter steckten keine politischen Forderungen, stellt der Kreisvorsitzende der jungen Union, Benjamin Völkel, klar. „Hier stehen einfach die freiheitlichen Werte im Mittelpunkt“, sagt er.

Parteiübergreifend gegen Extremismus

Mit anderen Themen habe die Junge Union in der Vergangenheit angeeckt und provoziert, bei Themen wie Stuttgart 21 etwa, oder wenn es um die Infrastruktur in der Stadt geht. In Sachen Extremismus ist sich das flanierende Publikum an diesem Mittag aber einig, viele Debatten oder gar feindliche Auseinandersetzungen gibt es deshalb kaum. Auch eine Dame, die die CDU eine „Altherrengruppe“ nennt und nach eigenen Angaben deshalb lange schon Bündnis 90/Die Grünen wähle, unterhält sich munter und einig mit Völkel. „Darf ich Sie fragen, warum Sie bei der CDU sind?“, sagt sie und unterschreibt wenig später auf der Tafel. Selbstverständlich sei sie auch gegen Extremismus.

Ein anderer Passant zögert noch seine Unterschrift zu setzen. Auch er wähle seit einiger Zeit nicht mehr die CDU. Stattdessen die AfD, „da fühle ich mich und meine Interessen besser vertreten“, sagt er. Außerdem sei er doch selbst ein Extremist: „Ein Extremist des Liberalismus.“ So lange er damit aber keine Menschen verletze sei er trotzdem einer von den Guten, wird er von den jungen politisch engagierten überzeugt – und unterschreibt letztlich doch.