Gegen Werkverträge haben Gewerkschaften am Mittwoch ihre Mitglieder mobilisiert. Bereits vor zwei Wochen gingen unter anderem bei Daimler in Sindelfingen tausdende Mitarbeiter auf die Straße.

Stuttgart - Die IG Metall hat erneut zu Protesten gegen Werkverträge aufgerufen. Nach den Demonstrationen bei Autobauern vor zwei Wochen hatten am Mittwoch Gewerkschaftsmitglieder in mehreren Dutzend Betrieben im Südwesten Flugblätter und Aktionszeitungen verteilt, wie die Gewerkschaft in Stuttgart mitteilte. Allein im Bereich der Verwaltungsstelle Offenburg beteiligten sich demnach etwa 3300 Beschäftigte. Der Internationale Gewerkschaftsbund hat den 7. Oktober zum Welttag für menschenwürdige Arbeit gekürt.

 

Werkverträge werden von Firmen eingesetzt, um Aufträge an Zulieferer oder Dienstleister zu vergeben. Die Gewerkschaften befürchten dahinter allerdings auch Lohndumping und den Verlust von festen Stellen. „Fremdvergaben von Tätigkeiten über Werkverträge stehen in baden-württembergischen Betrieben auf der Tagesordnung und führen regelmäßig zum Ersatz von Stammarbeitsplätzen“, sagte IG-Metall-Landesbezirksleiter Roman Zitzelsberger.

Bei dem Aktionstag vor zwei Wochen gingen bei BMW in München und Daimler in Sindelfingen gut 13 000 Mitarbeiter auf die Straße. Der Hauptgeschäftsführers von Gesamtmetall, Oliver Zander, warf der Gewerkschaft damals vor, ein Angstszenario zu schüren. Die Zahl der gut bezahlten Stammarbeitsplätze wachse seit Jahren, in der Metall- und Elektroindustrie um 360 000 seit der Krise.