Christine Hohmann-Dennhardt hatte zuletzt bei ihrem VW-Abschied zwölf Millionen Euro verdient. So viel Geld soll es in Zukunft nicht mehr geben.

Wolfsburg - Der Volkswagen-Aufsichtsrat will das Vergütungssystem der Top-Manager reformieren und dem Chef des Vorstands künftig höchstens zehn Millionen Euro Gehalt erlauben. Das Kontrollgremium solle darüber in seiner Sitzung am 24. Februar beraten, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus dem Konzern erfuhr. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ darüber berichtet.

 

Den Plänen zufolge solle die Reform dazu führen, dass das Gehalt des Vorstandsvorsitzenden bei einer Jahresmarke von zehn Millionen Euro gedeckelt wird. Für die anderen Vorstandsmitglieder soll eine geringere Summe gelten. Die Initiative dazu hatten das Land und der Betriebsrat ergriffen, wie weiter zu hören war.

Geplant sei, das Fixgehalt anzuheben und im Gegenzug den variablen Anteil zu senken. Dieser beträgt bisher meist ein Vielfaches der Fixsumme.

Christine Hohmann-Dennhardt bekam zum Abschied zwölf Millionen Euro

Zuletzt hatte es Kritik gegeben, weil Christine Hohmann-Dennhardt zu ihrem Abschied eine Zahlung von über 12 Millionen Euro nach nur gut einem Jahr Arbeit als VW-Vorstand für Integrität und Recht erhält. Der über den Abgas-Skandal gestürzte Martin Winterkorn hatte in einigen Jahren zudem noch deutlich mehr Gehalt bekommen.

Betriebsratschef und Aufsichtsrat Bernd Osterloh hatte gefordert, dass Vorstände höhere Hürden überwinden müssen, um ihre vollen Boni zu bekommen. IG-Metall-Chef Jörg Hofmann, ebenfalls VW-Aufseher, hatte der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ gesagt: „Die astronomischen Zahlen der Vergangenheit mit zweistelligen Millionenbeträgen sind weder gesellschaftlich vermittelbar noch gerechtfertigt, wenn man das Prinzip von Leistung und Verantwortung als Maßstab gerechter Vergütung nicht absurdum führen will.“

Europas größter Autohersteller hatte bereits 2016 angekündigt, sein Vergütungssystem für Manager ändern zu wollen.