„Du wirst mehr in den Wäldern finden als in den Büchern“, schrieb Bernhard von Clairvaux. Wir haben uns auf die Suche gemacht und stellen Ihnen Besonderheiten aus den Wäldern rund um Stuttgart vor. Dieses Mal: Über Funklöcher im Forst.

Lokales: Tom Hörner (hör)

Stuttgart - In der letzten Folge unserer Waldreihe ging es um die heilsame Wirkung von Naturerlebnissen auf Körper und Geist. Dazu schrieb uns Herr Michael Völker aus Weilimdorf: „Ich kann es Ihnen jetzt auf die Schnelle nicht mit Quellen belegen, weil es 25 Jahre her ist, aber ich weiß aus dem Biologieunterricht meiner Schulzeit, dass die folgenden zwei Gründe einen Teil der positiven Wirkung eines Waldspaziergangs ausmachen: 1.) Die Luft im Wald ist durch die hohe Baumdichte besonders reich an Sauerstoff. 2.) Die Farbe Grün hat eine positive und beruhigende Wirkung auf die Psyche und auch auf die Physis.“

 

Wälder raunen, Menschen staunen

Vielleicht ist es auch ganz gut, dass man in größeren Waldgebieten mangels Internet manchmal zwangsläufig von der Welt entrückt ist. Ein schönes Beispiel dafür ist der Schönbuch südlich von Stuttgart, wo es an etlichen Ecken nicht mal eine Telefonverbindung gibt. Bei einer Maienwanderung entlang am Südrand des Waldgebiets stoßen wir etwa auf der Höhe von Entringen auf einen Stein, auf dem folgende Verse stehen:

„Die Wälder sollen raunen, / die Menschen sollen staunen, / die Vögel sollen singen, / von den Bergen soll erklingen, / welcher Schöpfer Gott ist, / unser Herr. / Ihm Preis und Dank muß werden, / weil er schuf diese Erden / und diesen Ort / voll Schönheit groß. / MB“

Oh Wunder, wir haben Empfang!

Natürlich will der Wanderer wissen, wer da die Reize des Waldes verdichtet hat. Er wird also den Stein ablichten und sich daheim am Computer auf Spurensuche begeben – doch, oh Wunder: Das Smartphone hat Empfang! Google verweist den Wanderer auf die Homepage www.denksteine-schoenbuch.de, eine Fleißarbeit von Herrn Peter Göbell aus Böblingen. Dort heißt es: „Das Gedicht stammt von den Darmstädter Marienschwestern, vornehmlich von der Mutter Basilea (Schlink), deshalb wohl die Signatur MB. Der Stein wurde vom Holzhauer Paul Wörner mit Hilfe von Gerhard Haischt und dem Steinmetz Kümmerle, alle aus Entringen, aufgestellt.“ Wer die Geheimnisse des weitläufigen Waldgebiets ergründen will, kommt um die informative und sorgfältig aufbereitete Seite kaum herum.

Welche Waldgeheimnisse kennen Sie? Wir sind gespannt. Schreiben Sie uns per Mail (lokales@stzn.de) oder per Post: Zentralredaktion, Postfach 10 44 52, 70 039 Stuttgart, Stichwort: Wald.