Wie schon in den vergangenen Jahren haben stadtteilbezogene Projekte beim Bürgerhaushalt triumphiert. Das schlägt sich auch im Stadtetat nieder. Vor allem Schulen und Sportplätze wurden bezuschusst.

Stuttgart - Der Doppelhaushalt 2016/2017 ist unter Dach und Fach – und damit auch der Bürgerhaushalt, an dessen Aufstellung sich im Lauf des Jahres 2015 rund 39 000 Bürger der Landeshauptstadt beteiligt haben. Wenig überraschend waren auch diesmal viele Vorschläge dabei, die sich auf das Thema Schule bezogen.

 

Platz eins der insgesamt mehr als 3000 Bürgerideen belegte die Sanierung der naturwissenschaftlichen Räume am Königin-Charlotte-Gymnasium in Möhringen – der Gemeinderat hat dafür im Stadthaushalt knapp 3,6 Millionen Euro bewilligt. Für das Vorhaben, für das Schüler, Elternbeiräte und Lehrer des Gymnasiums kräftig getrommelt hatten, hatten sich knapp 4900 Bürger ausgesprochen.

Rund 2200 Abstimmungsteilnehmer haben für den Neubau einer gemeinsamen Mensa für die Körschtalschule und das benachbarte Paracelsus-Gymnasium in Plieningen votiert. Ihr Wunsch war dem Gemeinderat Befehl: Das im Bürgerhaushalt auf Platz drei rangierende Projekt wurde von den Stadträten mit 3,35 Millionen Euro bedacht. Für die Planung eines Neubaus für das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Sillenbuch (im Bürgerhaushalt auf Platz fünf der Rangliste gelandet) fielen 3,5 Millionen Euro ab. Ob das Geld tatsächlich für einen Neubau oder eine Generalsanierung der Schule verwendet wird, darüber soll im ersten Quartal 2016 befunden werden.

Schulen und Sportvereine dürfen sich über Geld freuen

Auch die Uhlbacher dürfen sich freuen: Der Stadtteil erhält eine neue Schul- und Mehrzweckhalle, der Vorschlag war im Bürgeretat auf Rang sechs platziert. Weitere Projekte aus dem Bereich Bildung: der Vaihinger Schulcampus bekommt für 1,35 Millionen Euro ein Campushaus, die Planungen für die Erweiterung der Anne-Frank-Gemeinschaftsschule in Möhringen wird mit 950 000 Euro vorangetrieben.

Ebenfalls auf den vorderen Plätzen des Bürgerhaushalts landeten Projekte aus dem Sportbereich, die sich dementsprechend auch im Stadtetat wiederfinden. So fanden jene 2032 Bürger beim Gemeinderat Gehör, die sich für den Umbau eines Tennenplatzes der SG Weilimdorf in einen Kunstrasenplatz (Rang vier) ausgesprochen hatten. Im Doppelhaushalt wurden dafür 800 000 Euro bereitgestellt. Gleiches gilt für den Sanierung des Tennenplatzes beim TSV Heumaden (Platz acht), der mit 560 000 Euro bezuschusst wird. Erneuert wird auch der Kunstrasenplatz des SV Sillenbuch für 250 000 Euro.

Gewaltig investiert wird auf der Waldau: Für den Neubau einer Sporthalle inklusive Parcours in Degerloch machten die Stadträte 8,7 Millionen Euro locker. Das erste Thema von stadtweiter Bedeutung, das im Doppelhaushalt Berücksichtigung fand, sich aber im Bürgerhaushalt lediglich auf Platz 13, ist der Erhalt des Kulturstandorts Wagenhallen: Für das Projekt hatte sich zudem OB Fritz Kuhn starkgemacht, die schwarz-grüne Haushaltskoalition im Rat stellte 24,5 Millionen Euro für den Umbau und die Sanierung bereit.

Immerhin noch 700 Stuttgarter hatten sich bei der Aufstellung des Bürgerhaushalts auch dafür ausgesprochen, den Radverkehr in der Stadt stärker zu fördern: 2016 und 2017 fließen nun 3,6 Millionen Euro in den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur. Last but not least sprach sich eine Reihe von Bürgern für die Umgestaltung des Neckarufers aus. Planungsmittel in Höhe von 600 000 Euro wurden dafür im Haushalt eingestellt.

Millionen für Wagenhallen und Ausbau des Radwegenetzes

Einen ausführlichen Überblick, inwieweit die im Bürgerhaushalt erarbeiteten Vorschläge im städtischen Doppelhaushalt 2016/2017 niederschlagen, wird die Stadtkämmerei Ende Januar auf der Homepage www.buergerhaushalt-stuttgart.de veröffentlichen.