Der Erste Bürgermeister Günter Geyer, zuständig für Finanzen, Schulen und Soziales, ist am Dienstag im Gemeinderat für weitere acht Jahre gewählt worden. Er erhielt 30 von 32 möglichen Stimmen der Bürgervertreter.

Fellbach - Es ist guter Brauch in einer Demokratie, dass wichtige Stellen und Ämter auf Zeit besetzt sind. Beigeordnete ebenso wie Bürgermeister sind in Baden-Württemberg nur für eine achtjährige Amtszeit gewählt. Der Erste Bürgermeister Günter Geyer, zuständig in Fellbach für die Finanzen, Schulen und Soziales, ist am Dienstagabend in eine dritte Amtsperiode geschickt worden.

 

30 von 32 Stimmen der Gemeinderäte errungen

Anders als der Oberbürgermeister wird sein Stellvertreter vom Gemeinderat bestimmt. Geyer erhielt in der geheimen Wahl im Rathaus 30 von 32 Stimmen der anwesenden Gemeinderäte. Nur 17, die Mehrheit, hätte er benötigt. Einen Gegenkandidaten hatte er nicht. Als einziger Bewerber konnte sich Günter Geyer entspannt präsentieren und brauchte seine Verdienste nicht marktschreierisch den Gemeinderäten nahezubringen. Weswegen Oberbürgermeister Christoph Palm nach gelungener Wiederwahl und Glückwünschen frotzelte, er könnte sein Eigenmarketing durchaus noch verbessern. Der OB wendete diese Bemerkung aber noch in Positive: „Er ist eben keiner, der sich in den Vordergrund stellt.“

Ein Bekenntnis zur Bürgerbeteiligung

Einige Bemerkungen zu den Herausforderungen seiner bisherigen Amtszeiten und zur weiteren Entwicklung in Fellbach machte Geyer durchaus: Nach wie vor die richtige Entscheidung sei es gewesen, das Kombibad F3 zu bauen, sagte er. Er erinnerte an die Gründung der städtischen Holding, die im Blick auf erhebliche Steuervorteile optimiert worden ist.

Geyer gab ein Bekenntnis zur Bürgerbeteiligung ab, die in der Altenhilfe eine verbesserte Lebensqualität für Senioren ergab, in der Kinderbetreuung zu einem transparenten System der Bedarfsplanung und zu einer Schulentwicklungsplanung führte, die Chancen der neuen Strukturen aufgreift. Das zukunftsweisende Modell, mit dem das Maickler-Schulzentrum umgestaltet werden soll, wird aber, so erinnerte Geyer, einen hohen finanziellen Einsatz erfordern, unter anderem wenn ein Neubau der Auberlen-Realschule verwirklicht wird. Nach wie vor zeigte sich der Erste Bürgermeister optimistisch, dass die Stadtverwaltung für das Stadtteil- und Familienzentrum bei der Pauluskirche eine gute bauliche und bezahlbare Lösung finden wird. Er warnte aber gleichzeitig davor, dass in den Fellbacher städtischen Einrichtungen aus den fünfziger, sechziger und siebziger Jahren ein hoher Modernisierungsaufwand zu erwarten ist. „Ich befürchte, dass wir künftig verstärkt Prioritäten setzen und Diskussionen um den Standard führen müssen“, sagte Geyer in seiner Rede. Er kündigte an, dass die Verwaltung auch weiterhin über Steuererhöhungen reden muss, insbesondere dann, wenn es zu einem konjunkturellen Abschwung der Wirtschaft mit dann geringeren Steuereinnahmen kommen sollte.

Die Wahl Günter Geyers wurde im Gemeinderat Fellbach mit einem lang anhaltenden Applaus im Stehen gefeiert. Seine bisherige Amtszeit endet am 15. April. Die Ernennungsurkunde für die nächste Amtsperiode soll er in der Gemeinderatssitzung am 12. April erhalten.