Nach einer Pause ist wieder eine Alternative Liste am Start für die Kommunalwahl. Einer der acht Kandidaten ist Hardy Schober von der Stiftung gegen Gewalt an Schulen.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Der Leutenbacher Bürgermeister Jürgen Kiesl ist zumindest mit der Zahl der Bewerber auf einen Sitz im Gemeinderat zufrieden. 62 Kandidaten interessieren sich für die 18 Plätze im Gemeinderat, darunter sind nach fünf Jahren Pause auch wieder Anwärter der Alternativen Liste. „Es gibt kein Protestpotenzial, die Leute wollen sich für ihre Gemeinde engagieren“, sagt Kiesl, der das Amt an der Rathausspitze seit 1999 bekleidet.

 

Einige wenige amtierende Gemeinderäte treten allerdings nicht mehr zur Wahl an, darunter die Bürgermeisterstellvertreter Ilse Harle (CDU) und Manfred Dieter (Freie Wähler). Frauen sind in der Minderheit, lediglich 17 findet man auf die vier Listen verteilt. „Die Doppelbelastung von Beruf und Familie macht es heute mehr Frauen schwer, noch ein solches Amt zusätzlich zu übernehmen“, lautet die Erklärung des Bürgermeisters dafür. Die einzelnen Gruppierungen im Leutenbacher Gemeinderat hätten sich schwer getan, genügend Kandidatinnen zu finden.

Hardy Schober kandidiert für den Gemeinderat

Die Alternative Liste war bis 2009 durch Christine Besa im Gemeinderat vertreten, die zwar noch für Bündnis90/Die Grünen im Kreistag sitzt, jedoch nicht mehr zur Gemeinderatswahl angetreten war. Nun hoffen die vier Frauen und vier Männer, wieder in das Gremium hineingewählt zu werden. Unter ihnen ist Hardy Schober, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung gegen Gewalt an Schulen, die aus dem Aktionsbündnis Amoklauf heraus entstanden ist.

In den kommenden Jahren werde hauptsächlich die Neugestaltung der Ortsmitte auf den Gemeinderat zukommen, sagt der Bürgermeister. Und: „Die neue Gemeinschaftsschule soll im September in Betrieb gehen. Auch da gibt es noch genügend zu tun.“ Andere größere Themen seien in den vergangenen Jahren abgearbeitet worden. „Jetzt haben wir erst mal kein Geld mehr“, sagt Kiesl.

Die Kinderbetreuung bleibt ein großes Thema

Rund 5,5 Millionen Euro hat die Gemeinde Leutenbach in den zurückliegenden Jahren für die Kinderbetreuung und den Bau der Gemeinschaftsschule ausgegeben. Dieser Tage hat der Gemeinderat zudem das Konzept „Ganztag light“ verabschiedet, das eine Betreuung der Kinder bis 15 Uhr, dafür aber geringere Gebühren vorsieht. Damit entspreche die Kommune dem Ergebnis einer Umfrage: viele Eltern wollten ihre Kinder nicht erst am Abend abholen, dafür aber etwas weniger zahlen. „Trotzdem kommen auf uns dadurch wieder Kosten zu“, sagt Kiesl.