An den Mehrheitsverhältnissen zwischen CDU mit 9 Sitzen, Freien Wählern (8), SPD (5) und Grünen (4) im Weinstädter Gemeinderat wird sich nach der Wahl im Mai wohl wenig ändern. Die jüngste Kandidatin ist 18 Jahre alt.

Weinstadt - Einige altgediente Ortsparlamentarier werden nicht mehr mit dabei sein, wenn sich nach den Wahlen am 25. Mai der neue Weinstädter Gemeinderat zu seiner ersten Sitzung trifft. Bei der CDU treten mit dem ehemaligen Fraktionsvorsitzenden Bruno Deisler und dem einstigen Stimmenkönig Werner Hundt gleich einige Jahrzehnte an Ratserfahrung für die kommende Wahlperiode nicht mehr an. Bei den Freien Wählern steht Ernst Schnaitmann nicht mehr auf der Wahlliste, der ebenfalls zu den Urgesteinen im Weinstädter Gemeinderat zählt. Bis auf den Besenwirt Fritz Wahler treten dort aber die aktuellen Ratsmitglieder wieder an. Bei der SPD wird aus der Riege der aktuellen Räte nur der Ex-DGB-Landeschef Rainer Bliesener nicht für eine weitere Wahlperiode antreten.

 

Kaum Veränderungen bei Mehrheitsverhältnissen zu erwarten

Was die Konstellation im Gremium angeht, dürfte sich an den Mehrheitsverhältnissen wenig ändern. Größte Fraktion im Weinstädter Gemeinderat ist die CDU, die bei den Kommunalwahlen 2009 einen Sitz verloren hatte und derzeit mit neun Vertretern im 26-köpfigen Gremium sitzt. Die Freien Wähler haben bei den vergangenen Wahlen um einen Sitz auf nunmehr acht zugelegt und wollen diesen achten Stuhl in der Ratsrunde gerne verteidigen. Mit fünf, beziehungsweise vier Ratssitzen ist das Resultat für SPD und Grüne im Weinstädter Gemeinderat beim letzten Urnengang unverändert geblieben.

Bei SPD und CDU führen die aktuellen Fraktionsvorsitzenden Ulrich Witzlinger (55) und Hans Randler (59) die Listen auf Platz eins an. Im übrigen repräsentiere ihre Liste einen Querschnitt der Bevölkerung, heißt es seitens der Christdemokraten, die momentan ausschließlich männlich im Gemeinderat vertreten sind. Sechs Frauen finden sich nun immerhin unter den 26 CDU-Kandidaten – darunter ist mit der 18-jährigen Schülerin Hanna Bernhard auch die jüngste Bewerberin für den Weinstädter Rat.

Frauenquote liegt bei 19 Prozent

Insgesamt weist der Weinstädter Gemeinderat zurzeit eine Frauenquote von rund 19 Prozent auf. Exakt wie bei der CDU bei immerhin 23 Prozent liegt nun der Frauenanteil auf der Bewerberliste der derzeit ebenfalls nur männlich im Gremium vertretenen SPD. Mit Julian Schmid und Julian Künkele haben die Genossen zwei 19-Jährige auf der Bewerberliste und sehen in dieser „sowohl alle Ortsteile als auch alle Altersgruppen und viele verschiedene Berufe sowie beide Geschlechter auf vorderen Plätzen repräsentiert“.

Auf neun Damen unter 22 Listenbewerbern zwischen 19 und 60 Jahren bringen es die Grünen, bei denen in der Nominierungsversammlung die amtierende Stadträtin Annette Rebmann auf Listenplatz eins gewählt worden ist. Der aktuelle Fraktionsvorsitzende Manfred Siglinger (60) folgt auf Platz zwei. Die jüngsten im grünen Kandidatenbunde sind Jacob Roth (19), Robert Steiner (21) und Laura Lenz (22). Unter den vier Grünen im Rat sind momentan drei Frauen.

Die Freien Wähler haben ihre Liste nach Stadtteilen geordnet und die Plätze nach dem Alphabet zugeteilt. Unter den nur vier Frauen auf der 26-köpfigen Bewerberliste sind auch die beiden aktuellen Gemeinderätinnen Isolde Schurrer und Sabine Dippon. Jüngster im Bund ist hier der Student Manuel Eder (25).

Diejenigen, die am 25. Mai dann tatsächlich in das Stadtparlament gewählt werden, erwarte eine ganze Reihe anspruchsvoller Themen und Aufgaben, sagt Oberbürgermeister Jürgen Oswald. Die Realisierung des Ganztagsbetriebs in weiteren Schulen gehöre ebenso mit dazu, wie eine Lösung für die in Weinstadt seit Jahren äußerst brisante Bäderfrage. Oswald: „Bei dieser Frage sind wir in der Pflicht.“

Als weitere Aufgabenstellung stehe auch ein Mobilitätskonzept für die gesamte Stadt an oder die Fortentwicklung der mit neuen Aufgaben konfrontierten Stadtwerke, für die die künftigen Gemeinderäte auch als Aufsichtsräte oder in den Gremien dringend gefragt seien. Weiterentwicklung im Sportbereich, Entwicklung von Gewerbeflächen oder auch die Projekte mit Blick auf die Interkommunale Gartenschau 2019 böten dem neuen Gemeinderat mit Sicherheit ein ausgedehntes Betätigungsfeld.