Die Ehrenamtlichen im Generationenzentrum Stuttgart-Sonnenberg haben der Einrichtung ein Kunstwerk gestiftet. Diese soll das ausdrücken, was die Einrichtung an der Laustraße als ihr Leitbild definiert.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Sonnenberg - Sven Schumacher ist noch neu im Generationenzentrum Sonnenberg. Seit dem 1. März ist er der Einrichtungsleiter. In den ersten Tagen und Wochen habe er bereits viele der freiwilligen Helfer kennengelernt. „Wenn ich mich vorgestellt habe, habe ich oft den Satz gehört: „Mein Name ist nicht wichtig, ich bin nur Ehrenamtliche“, sagte Schumacher und ergänzte gleich: „Was für ein Irrtum!“ Damit machte er die Bedeutung des freiwilligen Engagements für das Generationenzentrum deutlich.

 

Am Mittwochnachmittag feierte der Helferkreis sein 40-jähriges Bestehen. Für den Einrichtungsleiter bedeutet das: „40 Jahre menschliche Nähe dank der Besuchsdienste, unzählige Gespräche und Begegnungen, Organisation von Festen und Ausflügen und vieles mehr.“ Vor Kurzem kam sogar ein Förderverein hinzu. Inzwischen zählt dieser mehr als 60 Mitglieder. „Ich bin tief beeindruckt von dieser Bereitschaft, unentgeltlich Leistungen für Mitmenschen zu erbringen“, sagt Schumacher. „Ehrenamt ist Leidenschaft für die gute Sache“, ergänzte die Möhringer Bezirksvorsteherin Evelyn Weis. Sabine Bergmann-Dietz, die Geschäftsführerin des Eigenbetriebs Leben und Wohnen, sagte: „Was wären meine Einrichtungen, ohne ein paar helfende Hände mehr?“

Was Besonderes zum 40. Geburtstag

Zur ehrenamtlichen Arbeit gehört seit 40 Jahren auch das Café zur schönen Lau. Aktuell bieten die Ehrenamtlichen dienstags bis sonntags von 14.30 bis 17 Uhr Kaffee und Kuchen an. Das Trinkgeld, das sie dabei einnehmen, kommt auf ein Konto. Mit diesem Ersparten hat der Helferkreis dem Generationenzentrum nun eine Skulptur finanziert. Die beiden Ehrenamtlichen Lisbeth Heid und Annemarie Kehle haben das Projekt initiiert.

40 Jahre ehrenamtliches Engagement seien etwas Besonderes. Und darum habe man auch etwas Besonderes machen wollen, sagte Heid und ergänzte: „Wir wollten das Geld sinnvoll für dieses Haus anlegen, und ich dachte dabei an Kunst.“ Heid ist von Anfang an beim Helferkreis dabei, Kehle seit etwa 20 Jahren. „Das Generationenzentrum ist meine zweite Heimat geworden“, sagte Heid. Es gehe vor allem um die Begegnungen mit den vielen Menschen.

Kinder enthüllen die Skulptur

Um Begegnung geht es auch bei dem Kunstwerk „Lesestunde“. Die Sonnenberger Bildhauerin Heidi Sand hat es geschaffen. Heid und Kehle waren im November auf sie zugegangen. „Sie hatten sehr klare Vorstellungen“, sagte die Künstlerin bei dem Termin am Mittwoch und lachte. Es sollte eine Oma sein, die Kindern aus einem Buch vorliest. Die Kinder sollten ein Junge und ein Mädchen mit Zöpfen sein.

Bei der Feierstunde durften die Kindergartenkinder die lebensgroße Skulptur enthüllen. Es ist ein Harz-Bronze-Guss. Die Figurengruppe sitzt auf einer Granitbank. Diese stammt von dem Degerlocher Steinmetz Manuel Florian. Auch Heidi Sand hat ihr Atelier in Degerloch. Sie teilt sich die „Backstube“ an der Epplestraße 11 mit den Künstlerinnen Valérie Danielski und Katja Fezer-Eifert.