Die jüngsten Zulassungen für Gentechnik-Pflanzen werden von Alexander Bonde scharf kritisiert. Die Import-Zulassung für weitere Gentechnik-Pflanzen sei ein falsches Signal, sagte der baden-württembergische Verbraucherminister.

Stuttgart - Der baden-württembergische Verbraucherminister Alexander Bonde (Grüne) bewertet die jüngsten EU-Zulassungen für Gentechnik-Pflanzen kritisch. „Es kann nicht sein, dass die EU-Kommission sich immer auf die Seite der Gentechnik stellt, wenn die Mitgliedsstaaten sich politisch nicht einigen können“, sagte Bonde am Sonntag in Stuttgart. Die Import-Zulassung für weitere Gentechnik-Pflanzen sei ein falsches Signal,. Ebenso der Versuch, Gentechnik-Anbauverbote über eine Flickenteppich-Regelung zu entwerten.

 

Die EU-Kommission erlaubt die Einfuhr von 19 gentechnisch veränderten Pflanzen und Früchten nach Europa. Es geht um Mais, Sojabohnen, Raps und Baumwolle zur Verwendung in Lebens- und Futtermitteln sowie um zwei Nelkensorten. Zehn davon wurden neu zugelassen, für den Rest wurden am vergangenen Freitag geltende Genehmigungen erneuert.

Die Zulassungen gelten für zehn Jahre und nur für die Vermarktung, aber nicht für den Anbau der Pflanzen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hatte die genveränderten Pflanzen zuvor für unbedenklich erklärt. Die EU-Kommission gab grünes Licht, nachdem unter den EU-Ländern keine ausreichenden Mehrheiten dafür oder dagegen zustande gekommen waren.

Viele Menschen wünschten sich Schutz vor Gentechnik und wollten diese weder auf dem Acker noch auf dem Teller haben, sagte Bonde. „Es ist schade, dass der Bund die notwendigen Mehrheiten der Mitgliedsstaaten zum Schutz vor Gentechnik bei Anbau und Import nicht organisiert hat.“