2017 soll aus der ehemaligen Gestapozentrale Hotel Silber eine Gedenkstätte geworden sein. Die Stuttgarter Stadträte haben am Donnerstagabend einem Vertrag zugestimmt, laut dem sich Stadt und Land die Umbau- und Betriebskosten teilen.

Stuttgart - Der Gemeinderat hat am Donnerstag den Weg für die Unterzeichnung des Vertrages zwischen Stadt und Land zur Finanzierung der geplanten Gedenk- und Erinnerungsstätte Hotel Silber im neuen Dorotheenquartier frei gemacht. Für das geplante Dokumentationszentrum in der früheren Gestapozentrale stellen die Finanzierungspartner demnach jeweils einmalig 1,5 Millionen Euro zur Verfügung, um die Ausstellung zu planen und umzusetzen. Den Betrieb bezuschussen sowohl Stadt als auch Land mit jährlich maximal 280 000 Euro. Darüber hinaus erhält die Initiative Lern- und Gedenkort Hotel Silber, die sich über Jahre für den Erhalt des ehemaligen Gestapogefängnisses und für die Nutzung als Dokumentationszentrum engagiert hatte, 5000 Euro jährlich aus dem städtischen Haushalt, um eigene Veranstaltungen organisieren zu können. Die Laufzeit des Vertrages beträgt 25 Jahre.

 

2017 soll die Gedenkstätte fertig sein

Die Umbaukosten von bis zu fünf Millionen Euro übernimmt das Land, ebenso die Jahresmiete für das Gebäude. Das Hotel Silber soll von 2017 an für Besucher zugänglich sein und wird in Trägerschaft des Hauses der Geschichte betrieben; ein separater Kooperationsvertrag regelt dessen Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative. Sprecher aller Fraktionen würdigten deren Verdienste um die Erhaltung des Hotel Silber und ihr Engagement für den Lern- und Gedenkort. Konzeptionell soll die Ausstellung nicht nur die NS-Zeit abdecken. Das Scheitern der Weimarer Republik, die in die Machtübernahme Hitlers mündete, wird ebenfalls dargestellt.

Zudem plant die Bürgerinitiative eigene Schwerpunktsetzungen zu Themen wie Neofaschismus und Flüchtlingspolitik. Für OB Fritz Kuhn (Grüne) hat die Zusammenarbeit zwischen der Initiative und dem Haus der Geschichte Modellcharakter.