Auf dem ehemaligen Benzmarkt-Areal in Stuttgart-Giebel soll ein Aldi-Markt entstehen. Bisher ist das Gelände aber eine Brache. Nun soll das Projekt weiter voranschreiten.

Stuttgart-Giebel - Still ruht der See – und auch sonst geht rein gar nichts auf dem ehemaligen Benzmarkt-Areal, ließe sich angesichts der wieder austrocknenden Pfütze in der Vertiefung des längst abgeräumten Geländes sagen. Eine Ruhe, die auch noch hübsch bewacht wird von einem ringsum führenden Bauzaun.

 

„Wann aber geht es endlich los?“ Dies sei die immer wieder aus der Bevölkerung gehörte Frage hinsichtlich des Vorhabens des Lebensmitteldiscounters Aldi, in der Mitte von Giebel einen Supermarkt zu bauen, stellte Weilimdorfs Bezirksvorsteherin Ulrike Zich bei der Nennung des einschlägigen Tagesordnungspunktes in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirates fest. Kein Wunder, schließlich hatte die Firma das Filetstück in der Mitte Giebels vor knapp zwei Jahren erworben, und auch das Bauvorhaben ist schon lange beschlossen. Fehlte nur noch das passende Planungsrecht, das mit seiner Version aus dem Jahr 1977 dem Plan bis dato entgegen stand. Doch auch da sind nun alle Hindernisse genommen, sodass es jetzt dem Bezirksbeirat oblag, den Beschluss zur öffentlichen Auslegung der Satzung für einen neuen Bebauungsplan „Einzelhandel Mittelfeldstraße“ zu fassen.

Hohe städtebauliche Bedeutung

Dazu stellte Thomas Noller vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung der Stadt Stuttgart die konkreten Baupläne vor. Angesichts der hohen städtebaulichen Bedeutung des in zentraler Lage befindlichen Areals habe es in der Planung zwei Ziele gegeben: „Erstens die gestalterische Aufwertung des Bereichs, zweitens die Verbesserung der Nahversorgung in Giebel und in den angrenzenden Bereichen.“ Das dreieckige Flurstück, am Kreuzungspunkt von Mittelfeldstraße und Giebelstraße gelegen, sei mit seinen 3000 Quadratmetern Fläche „im Prinzip nicht groß für einen Lebensmittelmarkt“, stellt Noller fest. Gleichwohl sei der Standort für die Ansiedlung eines Marktes geeignet.

Angesichts der knappen Grundfläche wird Aldi zweigeschossig bauen, wobei das Obergeschoss kein Vollgeschoss darstellt. Im Erdgeschoss liegt der Verkaufsraum mit 870 Quadratmetern Grundfläche, per Aufzug werden das darüber liegende Lager und technische Einrichtungen erschlossen. Im Untergeschoss werden 24 Stellplätze für Autos errichtet, im Bereich des Eingangs 18 Fahrradstellplätze.

Der Gebäudekorpus ist zweiteilig, wobei sich der obere Teil auch von der Fassade her absetzt. Während unten eine Kombination aus Lochfassade und geschlossenen Wandflächen vorgesehen ist, wird oben mit gefärbten Glaselementen gearbeitet, was in der Visualisierung eine gewisse Leichtigkeit suggeriert. In der Grundform schmiegt sich das Gebäude der Dreiecksform des Grundstückes an, mit gerundeten Gebäude-Ecken.

Bezirksbeirat erfreut über die Pläne

Das Gremium zeigt sich rundum erfreut über die vorgestellten Pläne: „Es ist erfreulich, dass Aldi im Herzen Giebels ein so tolles Gebäude platzieren wird“, befand Marc Benzinger für die CDU-Fraktion. Anne-Kathrin Essig (Bündnis 90/Die Grünen) bescheinigte dem Gebäude eine „sehr gelungene Optik“ und nannte das Bauvorhaben ein „gutes Beispiel für gelungene Nachverdichtung. Wir bekommen hier mal etwas Anderes, als man es gewohnt ist“.

Von der Zeitschiene her rechnet Thomas Noller, „für den Fall, dass keine gravierenden Einsprüche kommen“, für die zweite Jahreshälfte mit dem Satzungsbeschluss. Dann werde man sich in die zeitliche Abstimmung mit dem Bauherrn begeben. Näher wollte er sich aber nicht festlegen. Wie meinte doch Bezirksvorsteherin Ulrike Zich zu der Thematik eingangs? „Dieses Jahr werden wir zwar nicht mehr zu einem Ende kommen, aber insgesamt kommen wir in der Sache doch gut voran.“