Die zweite Lärmschutzwand für den geplanten Kreisverkehr Seeblickweg/Benzenäckerstraße ist nicht nötig. Ein neues Gutachten des Umweltamts liegt dazu vor.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

Mühlhausen - Die Pläne für den Kreisverkehr Benzenäckerstraße/Seeblickweg/Kochelseeweg sind erneut überarbeitet worden. „Das Problem war, dass man in den bestehenden Lärmschutzwall eingreifen müsste“, sagte Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler in der Sitzung des Bezirksbeirats am Dienstagabend. Diese Idee habe den Anwohnern am Kochelseeweg jedoch nicht gefallen. Nun wird der Kreisverkehr mit einem verkleinerten Durchmesser geplant, statt 34 Meter sind es jetzt 29 Meter. Auf dieser Grundlage hat das Amt für Umweltschutz ein neues Lärmgutachten erstellt.

 

„Die Planung ist umsetzungsreif“

Jetzt könne der Lärmschutzwall erhalten werden. Dieser werde zusätzlich von einer sogenannten Gabionenwand gestützt, so Löffler. Die Gabionenwand besteht aus Steinen, die in einem Käfig aus Metallstreben gehalten werden. An der höchsten Stelle soll die Gabionenwand drei Meter betragen, an beiden Enden laufe sie aber am Boden aus, so dass sich keine Sichtprobleme für Fußgänger und Radfahrer ergeben, so Löffler. Die Lärmschutzwand an der Grundstücksgrenze zum Hochhaus werde nun nicht mehr benötigt und könne entfallen. „Der geplante Lärmschutz bringt gegenüber der Bestandssituation Verbesserungen in den unteren Geschossen, in den oberen Stockwerken bleiben die Pegel annähernd gleich“, heißt es dazu in einer schriftlichen Zusammenfassung des Amts für Stadtplanung und Stadterneuerung. „Die Planung ist umsetzungsreif“, erklärte Bernd-Marcel Löffler, „nun müssen die Kosten in den Doppelhaushalt eingebracht werden.“ Die Einrichtung von Kreisverkehr und Gabionenwand steht auf der Wunschliste der Ämter, 909 000 Euro sind dafür beantragt. Von diesem Betrag können vermutlich zwischen 50 000 und 100 000 Euro abgezogen werden, da die zweite Lärmschutzwand nach aktueller Planung nicht mehr benötigt wird.

Bezirksbeiräte sehen Erfolgsaussichten kritisch

„Ich finde es positiv, dass die Planung von einer geringeren Fläche ausgeht, und dass das Problem des Lärmschutzes keines mehr ist“, resümierte Löffler. Gleichzeitig sahen er und die meisten der Bezirksbeiräte die Erfolgsaussichten des Projektes bei den Haushaltsberatungen im Gemeinderat kritisch. „Ich sehe nicht, welche Fraktion momentan diesen Betrag absegnen würde“, meinte etwa Johannes Schlichter (CDU). Gerd Arnold (Freie Wähler) wollte wissen, ob eine Verkehrszählung vorgenommen worden sei. „Es ist mir keine bekannt, aber das war bisher auch nicht Thema“, so Löffler. Johannes Jäger (SPD) regte außerdem an, dass die Tankstelle an der Ecke Benzenäckerstraße/Seeblickweg die Stele mit der Benzinpreisanzeige verschieben solle: „Wenn man aus der Benzenäckerstraße abbiegen möchte, sieht man den Gegenverkehr gar nicht.“

Bereits seit 2008 beschäftigt sich der Bezirksbeirat mit dem gewünschten Kreisverkehr an dieser Stelle, der den Verkehr verlangsamen soll. In Zukunft wird die Kreuzung noch stärker frequentiert sein als bisher: Im kommenden Jahr soll die Bebauung im neuen Wohngebiet Mittlere Wohlfahrt beginnen – der Kochelseeweg erschließt dieses Gebiet. Der geplante Umbau der Kreuzung ist auch der Grund, weshalb der Seeblickweg, der in den vergangenen Wochen saniert wurde, nur bis zu dieser Kreuzung und nicht darüber hinaus mit einem neuen Belag versehen worden ist.