Ein bisschen abseits und doch schwer im Kommen: Das Gerberviertel putzt sich von Jahr zu Jahr ein bisschen mehr heraus. Beim Fest an diesem Wochenende zeigte das Quartier seine Vorzüge.

Stuttgart - Bereits zum sechsten Mal wurde es bunt und laut im Gerberviertel. Das Gerberviertelfest am Freitag und Samstag lockte Familien mit allerlei Attraktionen. „Wir wollen zeigen, was wir so können und das Quartier hat einiges auf die Beine gestellt“, sagt Quartiersmanager Hannes Wolf.

 

Bei guter Musik und einer Menge Essensangeboten kam die Unterhaltung nicht zu kurz. Die Slackline-Show und eine Kletteraktion kitzelten sportliche Ambitionen aus den Besuchern heraus, die jüngsten Gäste waren begeistert von einer Kuh-Hüpfburg und einer Dampfeisenbahn.

Die Moderation auf der Gerber-Bühne und der Bühne in der Christophstraße übernahm Daniel Salas. Der Beatbox-Künstler sorgte für Unterhaltung zwischen den Auftritten zahlreicher Bands. „Ich heize die Leute an. Musikalisch war für jeden etwas dabei. Mein Favorit war Los Santos am Freitagabend. Das spanische Country-Mix macht einfach Laune.“

Gute Laune hatte auch Hannes Wolf. Der Gerber-Quartiersmanager pendelte zwischen Tübinger und Christophstraße auf einem türkisenen Klappfahrrad hin und her.

Fünfzehn Bands spielten im Quartier

„Die Stimmung ist gut und unser Konzept geht auf. Wirklich jeder Stand wird von Leuten aus dem Viertel betrieben. Außerdem kann sich unser Line-Up mit fünfzehn Bands wirklich sehen lassen. Das hat nicht jedes Fest.“ Vor sechs Jahren wurde erstmals gefeiert, weil die Bauarbeiten an der Tübingerstraße endlich beendet waren und die anliegenden Geschäfte aufatmen konnten. „Daraus ist dann das Gerberviertelfest entstanden, seit einigen Jahren mit dem Stadtkaufhaus Gerber als Leuchtturm, das uns finanziell sehr unterstützt.“

Die Shops und Gastronomen des Gerberviertels und des Gerbers wollen sich präsentieren und in Kontakt mit ihren Kunden kommen. „Das gibt es im Onlinehandel nicht, den direkten Zugang zum Kunden und hier liegt unser großer Vorteil“, sagt Hannes Wolf.

Die rund vierzig Stände boten die unterschiedlichsten kulinarische Genüsse, etwa einen Wasabi-Burger oder auch weniger Ausgefallenes wie eine klassische Rote Wurst, gleich neben der Paulinenbrücke. Für einen ganz besonderen kulinarischen Hochgenuss sorgte Lea Tewelde. Die Inhaberin des Beauty Point in der Tübinger Straße versorgte die Besucher mit einer Spezialität aus Eritrea: Injeera mit Rindfleischsauce. Sogar das Fladenbrot wurde frisch hergestellt. „Ich koche sehr gerne und das Gericht es kommt gut an. Wir haben sogar eine vegetarische Variante mit Spinat und Linsen“, sagt Tewelde.