Der Basar zum Advent in der Schule wird traditionell von Schülern geprägt – und von Erwachsenen.

Gerlingen - Die Taschen sind der Renner, immer wieder aufs Neue. Die Gerlinger Elterngruppe hat vor vielen Jahren die Idee aufgegriffen, die eine der Mütter aus einem Eineweltladen mitgebracht hatte. Vier, fünf Frauen nähten fortan die Taschen, ob klein, ob groß, ob Kulturbeutel oder Einkaufstasche. Sie wurden einst verkauft beim Kolumbienbasar im Gerlinger Schulzentrum. Und sie gehören auch heute noch zum Sortiment bei der vorweihnachtlichen Veranstaltung von Pestalozzi-Schule und Robert-Bosch-Gymnasium.

 

Der Adventsbasar wurde im Jahr 2008 zum Karakara-Basar. Statt wie seit 1986 Projekte in Kolumbien zu unterstützen, haben die Schüler seitdem 59 nahezu gleichaltrige Patenkinder in Niger, in deren Bildung sie mit dem Erlös der Veranstaltung investieren. Jede Klasse beteiligt sich, die Schüler basteln oder backen etwa Waffeln. Im vorigen Jahr betrug der Verkaufserlös insgesamt 15 500 Euro. Knapp ein Drittel davon trug die Erwachsenengruppe bei. Sie ist einst auf Initiative der Elternbeiratsvorsitzenden Ute Beck entstanden.

Die Eltern hätten damals ihren Beitrag leisten wollen, die Schulgemeinschaft unterstützen und bei den Schülern als gutes Beispiel vorangehen wollen, erinnert sich Hannelore Weidle. Sie ist seit 1990 dabei – Christel Barwitzky hingegen von Beginn an im Jahr 1986. Barwitzky, als Leiterin örtlicher Volkshochschulkurse bekannt, hat seitdem rund 800 Taschen genäht. Sie schmunzelt, wenn sie das erzählt. Denn natürlich weiß sie, was sie für die Schulgemeinschaft getan hat. Aber sie weiß ebenso wie Weidle auch die Gemeinschaft zu schätzen, die über all die Jahre innerhalb der Gruppe entstand. Man kennt sich, man tauscht sich aus, auch wenn die Kinder längst groß geworden sind.

24 Frauen treffen sich regelmäßig alle ein bis zwei Monate. Sie töpfern, basteln, schneidern. Jede bringe sich mit eigenen Ideen so ein, wie sie könne, sagt Weidle. So sehr die projektverantwortliche Lehrerin Monika Neumann das Engagement der Eltern würdigt, so sehr bedauert sie, dass die Gruppe in den vergangenen Jahren kaum mehr gewachsen sei. Neue „aktive Eltern“ kämen kaum noch dazu.