Die deutschen Springreiter, ein Aushängeschild der Republik im olympischen Spitzensport, galoppieren immer öfter hinterher. Ein Zeugnis für den Abwärtstrend: In der Weltrangliste findet sich erstmals seit 30 Jahren keiner unter den Top 10. Eine Bestandsaufnahme.

Stuttgart - Otto Becker gibt sich gelassen und pragmatisch, aber man spürt, wie es rumort im Innersten des Bundestrainers: „Ich hab geahnt, dass es so kommen könnte – aber wenn’s Gewissheit wird, tut es ziemlich weh!“ Nur ein Jahr nach der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen in Rio blicken die Fans – auch beim 33. German Masters an diesem Wochenende in der Stuttgarter Schleyerhalle – ernüchtert auf die Fakten: Zum ersten Male steht auf der vor 30 Jahren kreierten, jeden Monat neuen Weltrangliste der Springreiter kein deutscher Name unter den ersten zehn; das war im Oktober so, auch jetzt im November. Die deutschen Springreiter, seit Jahrzehnten ein Aushängeschild für die Republik im olympischen Spitzensport, reiten immer öfter hinterher. Trotz mancher Erfolge im Tagesgeschäft – nachhaltige Besserung ist nicht in Sicht.