Mit der Dämmerung zogen sich die Einsatzkräfte zurück - Israel schickt eine kleine Delegation von Bergungsexperten an die Absturzstelle der Germanwings-Maschine.

Seyne-les-Alpes/Tel Aviv - In den französischen Alpen ist die Suche nach Opfern des Germanwings-Absturzes am Sonntagabend für die Nacht unterbrochen worden. Mit der Dämmerung zogen sich die Einsatzkräfte aus dem Zentrum in Seyne-les-Alpes zurück. In den Nächten sichern Spezialeinsatzkräfte die Absturzstelle in dem schwer zugänglichen Gebiet. Am Montag soll die Bergungsaktion fortgesetzt werden. Weiter gesucht wird vor allem nach dem zweiten Flugschreiber der A320. Er soll weitere Erkenntnisse zum Geschehen vor dem Absturz liefern. Gleichzeitig wird ein Weg für Geländefahrzeuge ins Absturzgebiet geschaffen. Der Zugang könnte bereits Montagabend fertig sein und soll vor allem ermöglichen, schwereres Bergungsgerät in die Region zu bringen.

 

Israel entsendet Bergungsexperten

Unterdessen schickt Israel eine kleine Delegation von Bergungsexperten an die Absturzstelle der Germanwings-Maschine. Acht freiwillige Mitarbeiter des Rettungsdienstes Zaka sollten bei der Identifikation der Leichen helfen, teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am Sonntag mit. Die von strengreligiösen Juden gegründete Organisation ist bekannt für ihre Einsätze nach Selbstmordanschlägen in Israel, bei denen sie vor Ort erste Hilfe leistet oder Leichenteile sucht. Zaka sammelt nach Anschlägen auch kleinste sterbliche Überreste ein, damit die Toten vollständig begraben werden können. Ein wichtiger Auftrag der Experten sei es, die Überreste eines israelischen Passagiers der abgestürzten Germanwings-Maschine zu finden und zu identifizieren, hieß es in der Mitteilung. Damit solle eine Beisetzung des Mannes nach jüdischer Tradition in Israel ermöglicht werden. Lufthansa übernehme auf Bitten der Familie des israelischen Opfers den Transport der Zaka-Delegation, die in der Nacht zum Montag aufbrechen sollte.