Innenminister Reinhold Gall (SPD) denkt über neue Techniken bei Geschwindigkeitskontrollen nach. Kurzes Bremsen reicht da nicht mehr.

Stuttgart - Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD) denkt über neue Techniken bei Geschwindigkeitskontrollen nach. Vorbild ist die "Section Control" genannte Methode, die in Österreich an unfallkritischen Tunnelabschnitten oder Gefällstrecken eingesetzt wird. Dabei wird nicht wie bei einem herkömmlichen Blitzer das augenblickliche Tempo eines Fahrzeugs gemessen, sondern die in einem längeren Streckenkorridor gefahrene Geschwindigkeit. Im Land sei eine Erprobung denkbar, sagte Gall. Überhöhte Geschwindigkeit gilt nach wie vor als Hauptunfallursache.

 

Nach Auffassung des Auto Clubs Europa (ACE) trägt eine solche Messung nicht nur zu einer höheren gesellschaftlichen Akzeptanz gegenüber polizeilichen Maßnahmen bei, sondern auch zu einem deutlichen Rückgang der Unfallzahlen. Das belegten internationale Beispiele, betonte ACE-Vorsitzender Wolfgang Rose nach einem Gespräch mit Gall. Der SPD-Politiker ist auch bereit, den Lkw-Verkehr durch die Polizei stärker ins Visier zu nehmen. Wer den gebotenen Sicherheitsabstand und Überholverbote nicht beachte, müsse auch im Straßengüterverkehr verstärkt mit verkehrsrechtlichen Folgen rechnen, sagte Gall.