Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Der Nachtdienst sei in Stuttgart ohnehin kein Thema. Engpässe seien ihm nicht bekannt – „darüber wurde von Personalratsseite mit mir nie diskutiert“. Jede Pflegekraft, die ihre Aufgaben nicht wie vorgeschrieben wahrnehmen kann, ist dazu verpflichtet, sich an den Vorgesetzten zu wenden. Dann wird überprüft, ob ein subjektives Empfinden oder ein organisatorischer Mangel dahintersteckt. Zur Zahl der Überlastungsanzeigen sagt Schimandl nichts.

 

Oft kommt zum Sparzwang der Klinikleitungen die Schwierigkeit, genügend gute Kräfte zu finden. Viele Schwestern wechselten schon in Kindertagesstätten, schildert ein auf Pädiatrie spezialisierter Oberarzt am Olgahospital. In den Kitas hätten sie keinen Schicht- und Wochenenddienst und planbare Arbeitszeiten, aber nur wenig geringere Verdienste. Auch deswegen könne man Intensivbetten nicht auslasten. Die Konkurrenz durch die Kitas ist dem Personalleiter bisher nicht verstärkt aufgefallen – obwohl er schon beobachtet hat, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die 30- bis 40-Jährigen heute einen hohen Stellenwert hat. Darauf reagiere man mit vielfältigen Teilzeitmodellen.

Testweise Kräfte in Ungarn und Italien angeworben

Insgesamt sei die Personallage im Pflegebereich zufriedenstellend, selbst wenn die eigene Ausbildung den Bedarf nicht ganz abdecke. „Wo wir vor zwei Jahren noch dachten, es wird knapp, haben wir mittlerweile eine Warteliste von Bewerbern.“ Pflegekräfte bildeten Netzwerke, so dass viele Initiativbewerbungen ins Haus kämen. Da müsse man nicht groß werben. Der Intensivbereich im Olgahospital sei die Ausnahme – da gebe es seit 15 Jahren Besetzungsprobleme, weil wenige Kräfte die pädiatrische Weiterbildung absolvieren.

Vor zwei Jahren hatte das Klinikum testweise Pflegekräfte in Ungarn sowie Schwestern für die neanatologische Intensivstation in Italien angeworben – mit „gemischtem Erfolg“. Gerade der Versuch in Italien habe sich nicht bewährt. Die Ungarn hätten mehr Not mit der deutschen Sprache gehabt als erwartet, und die italienischen Krankenschwestern mit Bachelorabschluss seien in der Grundpflege zu wenig qualifiziert gewesen. Daher werde man solche Vorstöße nicht wiederholen.

Lieber stellen die Stuttgarter ausländische Pflegekräfte an, die seit Jahren in Deutschland leben, und bildet sie fort. Weniger attraktive Kliniken kommen aber nicht umhin, in europäischen Ländern mit hoher Arbeitslosigkeit ihren Bedarf zu decken. „Ich weiß von Kollegen, dass sie es intensiver machen als wir“, sagt Schimandl. Oft trete aber nicht der erwartete Erfolg ein. „Es ist nicht die Lösung der Probleme.“

Der Nachtdienst sei in Stuttgart ohnehin kein Thema. Engpässe seien ihm nicht bekannt – „darüber wurde von Personalratsseite mit mir nie diskutiert“. Jede Pflegekraft, die ihre Aufgaben nicht wie vorgeschrieben wahrnehmen kann, ist dazu verpflichtet, sich an den Vorgesetzten zu wenden. Dann wird überprüft, ob ein subjektives Empfinden oder ein organisatorischer Mangel dahintersteckt. Zur Zahl der Überlastungsanzeigen sagt Schimandl nichts.

Oft kommt zum Sparzwang der Klinikleitungen die Schwierigkeit, genügend gute Kräfte zu finden. Viele Schwestern wechselten schon in Kindertagesstätten, schildert ein auf Pädiatrie spezialisierter Oberarzt am Olgahospital. In den Kitas hätten sie keinen Schicht- und Wochenenddienst und planbare Arbeitszeiten, aber nur wenig geringere Verdienste. Auch deswegen könne man Intensivbetten nicht auslasten. Die Konkurrenz durch die Kitas ist dem Personalleiter bisher nicht verstärkt aufgefallen – obwohl er schon beobachtet hat, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die 30- bis 40-Jährigen heute einen hohen Stellenwert hat. Darauf reagiere man mit vielfältigen Teilzeitmodellen.

Testweise Kräfte in Ungarn und Italien angeworben

Insgesamt sei die Personallage im Pflegebereich zufriedenstellend, selbst wenn die eigene Ausbildung den Bedarf nicht ganz abdecke. „Wo wir vor zwei Jahren noch dachten, es wird knapp, haben wir mittlerweile eine Warteliste von Bewerbern.“ Pflegekräfte bildeten Netzwerke, so dass viele Initiativbewerbungen ins Haus kämen. Da müsse man nicht groß werben. Der Intensivbereich im Olgahospital sei die Ausnahme – da gebe es seit 15 Jahren Besetzungsprobleme, weil wenige Kräfte die pädiatrische Weiterbildung absolvieren.

Vor zwei Jahren hatte das Klinikum testweise Pflegekräfte in Ungarn sowie Schwestern für die neanatologische Intensivstation in Italien angeworben – mit „gemischtem Erfolg“. Gerade der Versuch in Italien habe sich nicht bewährt. Die Ungarn hätten mehr Not mit der deutschen Sprache gehabt als erwartet, und die italienischen Krankenschwestern mit Bachelorabschluss seien in der Grundpflege zu wenig qualifiziert gewesen. Daher werde man solche Vorstöße nicht wiederholen.

Lieber stellen die Stuttgarter ausländische Pflegekräfte an, die seit Jahren in Deutschland leben, und bildet sie fort. Weniger attraktive Kliniken kommen aber nicht umhin, in europäischen Ländern mit hoher Arbeitslosigkeit ihren Bedarf zu decken. „Ich weiß von Kollegen, dass sie es intensiver machen als wir“, sagt Schimandl. Oft trete aber nicht der erwartete Erfolg ein. „Es ist nicht die Lösung der Probleme.“

Viele Bewerbungen von Ärzten aus Krisengebieten

Besonders viele Initiativbewerbungen erhalten alle Krankenhäuser von Ärzten in Krisenregionen. Derzeit flüchten gerade syrische Ärzte aus ihrem Land. Von ihnen, aber auch aus Afrika erhält der Personalchef täglich E-Mails. Schimandl schreibt postwendend eine Absage. „Es gibt Häuser mit massiven Problemen, die das in großem Umfang machen müssen“, sagt er. Gemeint sind vor allem kleinere Kliniken im ländlichen Bereich mit weniger Fachdisziplinen. „Wir sind froh, dass wir nicht verstärkt auf solches Personal zurückgreifen müssen.“ Auch bei Ärzten kommt es im Kontakt mit dem Patienten oder dem niedergelassenen Arzt auf gute Deutschkenntnisse an.

Die 1100 Ärzte des Klinikums Stuttgart stammen zwar aus 28 Nationen – doch lediglich 75 (6,8 Prozent) haben keine deutsche Staatsangehörigkeit. Nach den Deutschen führen die Griechen vor den Österreichern.