Der vorläufige Insolvenzverwalter Ilkin Bananyarli bestätigt, dass er mit dem favorisierten Bieter um das Pleite-Hochhaus, den Gewa-Tower in Fellbach, bis Ende November einen Kaufvertrag ausarbeiten und unterschreiben will.

Fellbach - Immer deutlicher wird, dass die Verhandlungen mit einem Investor für den Fellbacher Pleite-Turm Fahrt aufgenommen haben. Der vorläufige Insolvenzverwalter Ilkin Bananyarli bestätigt eine Information des Vertreters der Anleihegläubiger, dass er mit dessen Zustimmung eines von zwei schriftlich ausgearbeiteten Kaufangeboten favorisiert und mit diesem Bieter jetzt exklusiv einen Kaufvertrag aushandelt. Der Name des Investors wird weiterhin nicht genannt.

 

Dieser Investor bietet 13,5 Millionen Euro, um den Turm und das angrenzende Hotel im gegenwärtigen teilweisen Rohbau-Zustand zu kaufen und fertigzubauen. „In den nächsten Wochen werde ich mit dem Investor einen Kaufvertrag ausarbeiten. Unser Ziel ist es, bis Ende November diesen abzuschließen“, sagt Ilkin Bananyarli.

Wegen des mit den Bietern vereinbarten Stillschweigens äußert sich der vorläufige Insolvenzverwalter zu Einzelheiten des von ihm ausgearbeiteten Vergleichs der Gebote auf Wirtschaftlichkeit und Insolvenzquote für die Gläubiger nicht. Ein Knackpunkt war aber offenkundig die auf dem Grundstück lastende Sicherungshypothek. Mir ihr wollte der Generalunternehmer, die Baresel GmbH, unbezahlte Rechnungen an die insolvente Finanzierungsgesellschaft Gewa 5 to 1 GmbH und Co. KG absichern. Zwar sind die Gläubiger der Finanzierungsanleihe erstrangig im Grundbuch abgesichert. Doch wollten beide Bieter das Grundstück lastenfrei übernehmen. „Daher muss die Hypothek abgelöst werden, die monetär mit 3,6 Millionen Euro zu bewerten ist“, sagt Bananyarli.

Investor bietet an die Sicherungshypothek des Generalunternehmers abzulösen

Dass ein Investor anbietet, diese Hypothek zu übernehmen und den 34 Stockwerke hohen Wohnturm gemeinsam mit der Firma Baresel fertig zu bauen, hat seinen finanziellen Einsatz zwar um diese Summe erhöht, aber auch im Bieterwettstreit den entscheidenden Vorteil verschafft. Die Anleihegläubiger werden bei diesem Vorschlag schneller Geld erhalten. Derzeit steht eine Quote von nur 40 Prozent in Aussicht. Ob mit dem Vorschlag des Bieters 2 am Ende mehr Geld flösse, ist wegen rechtlicher Risiken offen. „Der Turm könnte auch mit Bieter 2 noch dieses Jahr verkauft werden, aber die Rechtsstreitigkeiten würden sich über Jahre hinziehen. Das ist der Nachteil dieser Lösung“, sagt Bananyarli.