Anfang Oktober steht beim Tiefbau- und beim Umweltamt eine Gewässerschau auf dem Programm. Die Körsch kontrollieren die Mitarbeiter des Umweltamts und des Tiefbauamts von ihrem Ursprung in der Ortsmitte Möhringens bis dorthin, wo sie die Gemarkung Stuttgart verlässt.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen - Mindestens alle fünf Jahre muss die Stadt ihre Gewässer in Augenschein nehmen. So steht es im Paragraf 32 des Wassergesetzes Baden-Württemberg. Anfang Oktober ist die Körsch wieder an der Reihe. Mitarbeiter des Umweltamts und des Tiefbauamts kontrollieren den Fluss von seinem Ursprung in der Ortsmitte Möhringens bis dorthin, wo er die Gemarkung Stuttgart verlässt. „Wir laufen am Ufer entlang. Wo es keinen Weg gibt, waten wir auch mal durchs Wasser“, sagt Alexander Gass. Er ist der Leiter der Dienststelle Zentrale Aufgaben bei der Bauabteilung Mitte/Nord.

 

Es geht auch darum, schwarze Schafe zu finden

Es geht darum, die Körsch zu schützen. „Wir wollen Missstände aufzeigen, insbesondere in Bezug auf den Wasserabfluss. Und wir wollen den ökologischen Zustand des Gewässers überprüfen“, sagt Gass. Nach starken Niederschlägen könne beispielsweise am Ufer ein Hang abrutschen. „Das richten wir vom Tiefbauamt dann im Rahmen unserer Unterhaltungsarbeiten“, sagt der Dienststellenleiter.

Doch es geht auch darum, schwarze Schafe zu finden. Denn immer wieder entsorgen Gartenbesitzer Schnittgut und andere Abfälle einfach im Wald oder eben an den Böschungen der Flüsse. Das ist nicht nur verboten, sondern kann auch gefährlich werden. Nämlich dann, wenn der Regen das Material in den Fluss schwemmt und es dann beispielsweise unter einer Brücke zu einem Wasserstau kommt. „Dann kann der Uferbereich oder vielleicht auch mal bebautes Gelände überschwemmt werden“, sagt Alexander Gass.

Brücken oder Stege müssen entfernt werden

Gelegentlich finden die Mitarbeiter der Stadt auch Rohre, über die Anlieger Schmutzwasser in die Körsch leiten. Wenn das Wasser von einer Dachfläche kommt, ist das meistens noch nicht so schlimm. Wenn es sich aber um Wasser von einer Hoffläche handelt, kann das schnell kritisch werden. Verboten ist beides. Darum versucht die Stadt in solchen Fällen, die Verursacher ausfindig zu machen. Wenn ein Schaden entstanden ist, können diese theoretisch auch auf Schadenersatz verklagt und zur Kasse gebeten werden. Das komme aber nur sehr selten vor, gibt Alexander Gass zu. Denn meistens sei die Beweisführung schwierig.

Hin und wieder stoßen die Mitarbeiter der Stadt bei ihrer Gewässerschau auch auf Brücken oder Stege, die Anlieger unerlaubterweise über den Fluss gebaut haben. „Auch dadurch kann sich der Abfluss der Körsch verringern“, sagt Gass. Darum müssen auch diese entfernt werden.

Die Gewässerschau an der Körsch findet Anfang Oktober statt. Darüber hat die Stadtverwaltung die direkten Anlieger bereits schriftlich informiert. Denn jeder, der ein Grundstück direkt an dem Fluss hat, ist verpflichtet, den Experten von der Stadt Zugang zu verschaffen. Zudem müssen sie „Auskünfte, Unterlagen und gegebenenfalls sogar Werkzeuge zur Verfügung stellen“. So steht es im Gesetz.