Fahri Aralan möchte das Parkproblem lösen und in die Zukunft des Quartiers investieren.

Feuerbach - Fahri Aralan hat an der Mauserstraße Großes vor. Schon seit Monaten hat er Ideen, Konzepte und Visionen in der Schublade, die das Quartier mitten im Gewerbegebiet Feuerbach-Ost aufwerten könnten. Doch bislang fehlte ihm einfach die Planungssicherheit, um einige dieser Projekte voranzutreiben. Das hat sich mittlerweile geändert. Die Stadtverwaltung hat einen neuen Bebauungsplan präsentiert, der genau regeln soll, was künftig rund um die Mauserstraße möglich ist.

 

Jahrelang hatten sich im sogenannten Klein-Istanbul Strukturen gebildet, die von Mitarbeitern der Stadtverwaltung und einigen Stadträten später gerne auch als Wildwuchs bezeichnet wurden. Viele Nutzungen waren genehmigt, einige nur geduldet und ein paar eigentlich auch verboten. Im Februar 2013 verhängte der Gemeinderat schließlich eine Veränderungssperre für das Areal zwischen der Siemens-, Borsig- und Albrechtstraße. Es sollte verhindert werden, dass in dem rund 45 000 Quadratmeter großen Gebiet links und rechts der Mauserstraße noch mehr Flächen für den Verkauf von Waren genutzt werden. „Wir möchten das Feuerbacher Zentrum schützen und wollen deshalb nicht, dass sich in diesem Quartier mehr Einzelhändler ansiedeln“, sagte Bürgermeister Matthias Hahn. Der Entwurf des Bebauungsplans ist nun fertig, die Veränderungssperre passé, und jetzt kann auch Fahri Aralan detaillierter an der Zukunft der Mauserstraße arbeiten.

Mitte der 1990er Jahre siedelte er sich mit seinem Geschäft in diesem Quartier an und bietet dort unter anderem Schmuck sowie Haushaltswaren an, wie sie für traditionelle, türkische Hochzeiten gerne gekauft werden. Seit mehr als drei Jahren gehört ihm eine etwa 6000 Quadratmeter große Fläche an der Mauserstraße. „In den vergangenen Monaten gab es während der Veränderungssperre immer wieder Ängste und Befürchtungen bei den Eigentümern und Mietern im Quartier. Wir wussten nicht, wie es denn weitergehen wird“, sagt Aralan. „Aber ich muss der Stadtverwaltung jetzt einmal ein dickes Lob aussprechen: Der Bebauungsplan ist sehr gut geworden. Das ist ein Fundament, auf dem wir aufbauen können.“ Die Stadt sei den Menschen vor Ort sehr entgegengekommen. Der Moscheeverein könne nun beispielsweise seine Pläne für einen Neubau vorantreiben. Das ImWerk 8 habe die Genehmigung für das Kreativzentrum bekommen und die Einzelhändler wüssten nun endlich genau, was möglich sei.

Auch ein türkisches Ärztehaus ist denkbar

Fahri Aralan möchte zunächst sein Grundstück weiterentwickeln – aber zum Nutzen aller: „Wir haben hier im Gebiet ein eklatantes Parkplatzproblem. Ich hätte da einige Lösungsvorschläge, die auf meinem Grundstück realisiert werden könnten.“ Er hat Pläne für bis zu 600 Stellflächen erarbeiten lassen. Die Entwürfe wolle er nun mit dem Baurechtsamt abstimmen.

Zudem möchte er ein neues, schönes und transparentes Gebäude erstellen lassen. „Kein Betonklotz, sondern etwas für die Zukunft“, sagt Aralan. Ideen, was dort unterkommen könnte, hat er viele: „Ich kann mir an dieser Stelle eine Art Markthalle sehr gut vorstellen – mit Lebensmitteln aus einem breiten kulturellen Kreis.“ Aber auch darüber muss er erst noch mit der Stadt sprechen. „Ich habe auch Anfragen für Büroflächen und ein türkisches Ärztehaus. Jetzt müssen wir schauen, was davon umsetzbar ist.“

Das Ziel von Fahri Aralan ist auf jeden Fall erst einmal, seine Ideen schleunigst der Stadtverwaltung zu präsentieren. Gemeinsam mit den Ämtern und der Politik soll rund um die Mauserstraße etwas entstehen, auf das jeder in Stuttgart stolz sein kann. „Noch ist es an vielen Ecken schmuddelig. Das soll sich ändern. Wir wollen uns anders präsentieren und eine Vielfalt vor Ort schaffen, die für alle ein Zugewinn ist – egal welcher Nationalität.