Kürzlich haben sich Vertreter der Stadt, der Wirtschafts- und Industrievereinigung und ansässiger Firmen getroffen. Dabei wurden Punkte ausgemacht, in denen der Synergiepark Vaihingen-Möhringen verbessert werden kann.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Vaihingen/Möhringen - Anfang Juli haben sich Vertreter des Stadtplanungsamts, der Wirtschaftsförderung, der Wirtschafts- und Industrievereinigung Stuttgart (WIV) sowie im Synergiepark ansässiger Unternehmen zu einer ersten Gebietskonferenz getroffen. Hintergrund ist das Gewerbegebietsmanagement Synergiepark Plus. Das Plus steht für planen, lenken, umsetzen und stärken. Dabei geht es um verschiedene Dinge, erklärt Günter Sabow vom Vorstand der WIV. So wolle man exemplarisch schauen, wie man größere Gewerbegebiete in Stuttgart betreuen könne. „Zum anderen geht es um eine genaue Betrachtung von Gebäudearealen, um Möglichkeiten für weitere Ansiedlungen auszumachen“, sagt Sabow.

 

Die Nachfrage sei groß, nicht nur im Synergiepark, sondern in der ganzen Stadt. „Stuttgart ist ein gewaltiger Magnet“, sagt Sabow. Bei den Neuansiedlungen wolle man allerdings schauen, nicht in die Landschaft einzugreifen und das Gebiet auszuweiten, sondern innerhalb der Bebauung durch „Umstrukturierungen und Neuarrangements“, wie Sabow es nennt, neue Flächen zu finden. „Wir möchten schauen, wie man die Grundstücke besser nutzen und nachverdichten können“, sagt Ines Aufrecht, Leiterin der städtischen Wirtschaftsförderung.

Es fehlt an Einkaufsmöglichkeiten und Kinderbetreuung

Bei der ersten Gebietskonferenz, die im Neubau der Europazentrale der Lapp-Gruppe stattfand, ging es unter anderem um das Thema Verkehr, sagt der Mann von der WIV. Die Ausbaupläne für die Nord-Süd-Straßeseien ebenso vorgestellt worden wie die Machbarkeitsstudie für die Seilbahn, Park-and-ride-Flächen und Zubringermöglichkeiten in den Synergiepark. „Wir wollen schauen, wie wir möglichst viele Pendler zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel bewegen können“, sagt Sabow. Denn zu den täglichen Staus auf den Zufahrtsstraßen kommt die Parkproblematik im Gewerbegebiet.

„Wir wollten zum einen die ortsansässigen Unternehmen und Eigentümer informieren, welche Maßnahmen für das Gebiet angedacht sind, etwa in Sachen Mobilität und Verkehr. Zum anderen ging es darum, die Firmen ins Boot zu holen und damit eine bessere Vernetzung zu schaffen“, ergänzt Aufrecht. „Zudem ging es darum, die Bedarfe der ansässigen Unternehmen zu erfahren", sagt Aufrecht. Punkte, auf die die Beschäftigten des Synergieparks großen Wert legen, sind unter anderem Versorgungsmöglichkeiten für kleinere Einkäufe oder eine Post, berichtet Sabow. „Auch eine Verbesserung der Kinderbetreuung mit flexiblen Öffnungszeiten wurde angesprochen.“ Der Stadt und der WIV sei es zudem wichtig, die Aufenthaltsqualität im Gebiet zu steigern. „Mit dem Neubau von Daimler und der geplanten Plaza erhoffen wir uns eine Öffnung des Areals, die Vorbild für andere Firmen sein kann“, sagt Sabow und spricht von einem „Gewerbeboulevard“ am Wallgraben.

Auch dem Thema alternative Mobilität soll eine größere Bedeutung zukommen. „Es wurde eine Mobilitätszentrale gewünscht, die zum ÖPNV, zu Mitfahrgelegenheiten, Jobtickets und weiteren Punkten beraten kann“, sagt Sabow. Die WIV wolle sich dafür einsetzen, eine solche Zentrale schnell voranzubringen. „Viele Probleme entstehen, weil es an Informationen mangelt. Es gibt einen großen Aufklärungsbedarf zu Alternativen zum eigenen Auto.“

Der Standort Synergiepark soll attraktiver werden

Peter Pätzold, Bürgermeister für Städtebau und Umwelt, äußert sich in einer Pressemitteilung der Stadt zur Weiterentwicklung des Gewerbegebiets. „Wir haben viele aktuelle Projekte, Herausforderungen und aktive Unternehmen im Gebiet, die gemeinsame Erarbeitung einer Perspektive für den Standort, und die kooperative Umsetzung von Einzelmaßnahmen ist der richtige Weg. Diesen Weg und das passende Modell für den Synergiepark wollen wir bei weiteren Gebietskonferenzen gemeinsam vertiefen. Dabei wird ein wichtiges Thema das betriebliche Mobilitätsmanagement sein“, so Pätzold. Dies unterstreicht auch Josef Holz von der Lapp-Gruppe: „Die gemeinsame Gebietsentwicklung mit der breiten Unternehmerschaft aus dem Synergiepark eröffnet neue Möglichkeiten und innovative Wege, um den Standort sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber attraktiv zu machen.“

Zwar seien Verkehr und Mobilität „brennende Themen“, sagt Aufrecht, aber es gehe um das Gewerbegebiet als Gesamtbild. Noch im zweiten Halbjahr soll eine weitere Gebietskonferenz stattfinden, bei der die räumlichen Entwicklungsperspektiven des Standorts und auch die konkreten Handlungsfelder des Gebietsmanagements vertieft diskutiert werden sollen. „Ziel ist es, ein für den Standort passendes Modell gemeinsam mit den Unternehmen zu erarbeiten. Wir verfolgen eine intensive Dialogreihe, welche die Standortdiskussion bereichert“, sagt Aufrecht. Bis 2018 sollen die Entwicklungsperspektiven für den Synergiepark ausgewertet werden.