Die Woche beginnt in Baden-Württemberg und Bayern mit teils heftigen Gewittern. Vielerorts ist mit Starkregen zu rechnen.

Stuttgart - Zum Wochenstart hat der Sommer in Baden-Württemberg erst mal eine Pause eingelegt. Starkregen und Gewitter mit Blitzen sorgten in der Nacht zum Montag in vielen Orten für Brände, Erdrutsche, geflutete Keller und verdreckte Straßen, wie die Polizei mitteilte. Der Gesamtschaden geht in die Hunderttausende. Im Laufe der Woche soll sich die Sonne aber immer mehr durchsetzen. Für Donnerstag erwarten die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach bis zu 30 Grad entlang des Hochrheins.

 

In Gutach im Breisgau (Kreis Emmendingen) wurde ein Bauernhof vermutlich von einem Blitz getroffen und zerstört. Der Schaden beträgt rund 800 000 Euro. Nach einem Blitz konnten sich Bewohner eines Zweifamilienwohnhauses in Weisenbach (Kreis Rastatt) und eines Einfamilienhauses in Niederstotzingen (Kreis Heidenheim) rechtzeitig in Sicherheit bringen. Einsatzkräfte der Feuerwehr löschten die Brände. Das Zweifamilienhaus ist nach dem Feuer unbewohnbar. Die Einsatzkräfte in Niederstotzingen mussten Teile des Hauses abdecken. In Lauterbach schlugen Blitze in Oberleitungen ein, in Schiltach (beide Kreis Rottweil) schmorte nach einem Blitzeinschlag ein Stromkabel durch und setzte Holzbretter eines Schuppens in Brand.

Blitzableiter sind keine Pflicht

In Baden-Württemberg gibt es laut einem Sprecher von Haus & Grund Württemberg für Privatleute keine Pflicht, einen Blitzableiter zu installieren. Die SV Versicherung, die als ehemaliger Monopolist immer noch etwa 70 Prozent der Gebäude im Land abdeckt, hat ebenfalls keine pauschale Regel. „Wenn in den Bauvorschriften ein Blitzableiter vorgeschrieben wird, spielt das für die Versicherung im Schadenfall eine Rolle, sollte keiner vorhanden sein“, erklärte eine Sprecherin. „Unsere Erfahrung zeigt, dass in den meisten Bauvorschriften der Blitzableiter keine Pflicht ist.“ Ausnahmen seien manche Gebäude von öffentlichem Interesse wie Denkmäler oder historische Bauten.

Ein Blitzableiter schütze aber nicht zwangsläufig vor Schäden wie Überlastungen im Stromnetz, betonte der Sprecher von Haus & Grund. Daher empfehlen Expertem neben dem Blitzableiter auch inneren Blitzschutz. Dabei geht es darum, die zusätzliche Energie durch den Blitz sicher zu verteilen. Wie viele Gebäude in Baden-Württemberg entsprechend ausgestattet sind, konnte zunächst niemand sagen.

Die Unwetter sorgten aber noch für weitere Schäden: Regen verursachte Erdrutsche auf Straßen im Kreis Lörrach. Schlammwasser flutete die Autobahn 5 bei Efringen-Kirchen auf einer Länge von bis zu 100 Metern. Ebenfalls löste sich Geröll und Schlamm und rutschte auf die Fahrbahn und blockierte diese. Die Autobahnmeisterei war mehrere Stunden mit der Reinigung beschäftigt. Im Landkreis Biberach liefen wegen des Starkregens zudem einige Keller voll.

Für Dienstag erwartet der DWD nur noch wenige Schauer im Bergland. Insgesamt soll es freundlich werden, jedoch etwas kühler mit Temperaturen um die 18 Grad, am Mittwoch dann wieder bis 23 Grad.

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