Schnelleres Internet für Remseck: Seit März sind 13 Kilometer Glasfaserkabel verlegt worden. Die letzte Strecke vom Verteilerkasten bis zum privaten Anschluss ist allerdings auch künftig noch aus Kupfer.

Remseck - Ginge es nach dem Privatmann Dirk Schönberger, wäre ein Ausbau für das Internet gar nicht nötig. „Ich persönlich käme auch mit dem zurecht, was wir momentan haben“, sagt er. Da Schönberger aber Oberbürgermeister ist, ist auch eine bessere Ausstattung für die städtische Onlinepräsentation kein Fehler. Vom nun weitgehend abgeschlossenen Breitbandausbau sollen aber viele Gewerbetreibende und Privatleute profitieren.

 

Neue Endgeräte werden fällig

Da die im März von der Telekom gestarteten Tiefbauarbeiten für den Glasfaserausbau in den Teilorten Aldingen, Neckarrems und Neckargröningen abgeschlossen sind, könne man hier von einem flächendeckenden Ausbau sprechen, sagt der OB. „Wir haben darauf geachtet, dass die Gewerbegebiete Aldingen und Rainwiesen mit angeschlossen sind.“ In Pattonville sei das Netz schon früher ausgebaut worden, und in Hochberg und in Hochdorf soll es bis spätestens 2019 ausgebaut sein.

Insgesamt hat die Telekom in Remseck 13 Kilometer Glasfaserkabel verlegt , damit sind 6600 Haushalte versorgt. „Vom 16. Oktober an können Anschlüsse mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde gebucht werden“, sagte der Telekom-Regiomanager Alexander Ostertag. Zwei Wochen zuvor soll es eine Informationsveranstaltung für die Bürger geben. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. Er gehe davon aus, dass in 99 Prozent der Haushalte ein neues Endgerät installiert werden müsse, sagte Ostertag, um dann zu konkretisieren: Wer die neuen Möglichkeiten voll ausschöpfen möchte, werde nicht um eine Neuanschaffung herum kommen.

Kritik am Kupferkabel

Kritiker des Telekom-Ausbaus wie etwa Oliver Kikillus von einer kritischen Bürgerinitiative in Leonberg stören sich daran, dass das Glasfasernetz nur bis zu den Verteilerkästen reicht. Um Kosten zu sparen, setze die Telekom für die Strecke von jenen Multifunktionsgehäusen bis zum Nutzer weiter auf Kupferkabel. Man könne darum nicht wirklich von einem Glasfaserausbau sprechen, moniert Kikillus. Wegen des Kupfers könne das Unternehmen nur eine Kapazität von „bis zu“ 100 Megabit anpreisen. Um tatsächlich 100 Megabit und vielleicht noch mehr zu schaffen, müsse auch das letzte Stück Leitung aus Glasfaser sein.

Kupfer sei besser als sein Ruf, meint der Telekom-Bauleiter Ulrich Wieland, der für den Ausbau in Remseck zuständig war. „Das hat man schon vor zehn Jahren tot gesagt.“ Ostertag spricht von einem „Zwischenschritt“. Wenn eine deutlich effizientere Technologie auf den Markt komme, werde nachgerüstet. Bisher jedoch begnügten sich die meisten Kunden mit 50 Megabit, sagt Ostertag.

Die Telekom will allerdings in der zweiten Hälfte 2018 ihr neues System Super Vectoring (VDSL) anbieten. Mit dieser Technologie soll die Geschwindigkeit auf 250 bis 300 Megabit erhöht werden.