Von kleinen und glatten Träuble und von scheinbar harmlosem Gebäck geht im Haushalt eine große Gefahr aus. Doch mit ein paar Hilfsmitteln kann die drohende Gefahr aus dem Orbit gebannt werden.

Stuttgart - Sommerzeit ist Früchtezeit. Und sie sehen ja auch richtig gut aus, die Träuble vom Wochenmarkt: glatt und rot liegen sie jetzt auf einem kleinen runden Bett aus zartem Mürbegebäck, gemeinhin Tortelett genannt.

 

Und schon nähert sich die Kuchengabel dem Ensemble aus zarter Frucht und mürbem Gebäck. Doch eben dieses verkrampft beim Anblick der Gabelspitzen, die sich in seinen Leib bohren wollen. Widerstand erzeugt Druck, immer mehr Druck, bis der Teigling noch mürber wird, als er ohnehin schon ist – und schlagartig zerbricht: Die Tortelett-Meteore schlagen eine tischnahe Flugroute ein. Die Träuble aber katapultiert der plötzliche Energieschub raketenartig in weitaus höhere Umlaufbahnen.

Nach dem Rücksturz aus dem Orbit verblutet so manches Träuble auf dem weißen Designersofa. Für andere wird der Toaster auf der Anrichte zum Krematorium (beim nächsten Frühstück). Träuble haben eben keinen Hitzeschild. Viele der armen Dinger enden als Trockenbeerenauslese (Mumien) hinter der Schrankwand.

Katastrophenschutz im Haushalt

Um diese interstellare Katastrophe zu verhindern, braucht es zwei Castorbehälter: einen für die Träuble, den anderen für das Tortelett. Zur Not reichen auch zwei Puddingschälchen. Für den häuslichen Katastrophenschutz sind außerdem noch ein Hammer, zwei Frühstücksbrettchen sowie zwei bis drei XXL-Strohhalme erforderlich.

Zuerst legen Sie das Tortelett auf ein Brett. Das zweite Brett kommt obendrauf, damit der Mürbeteig den Hammer nicht sieht. (Deshalb verkrampft das Törtchen auch nicht mehr!). Dann pulverisieren sie das Gebäck mit angemessenen Schlägen und füllen einen Castor mit dem zermürbten Mehl. In den zweiten kommen die Träuble. Von denen saugt man nun EINS mit dem Strohhalm hoch – aber nur in den Mund, auf keinen Fall in die Luftröhre. Mit dem zweiten Röhrle fügt man etwas Mürbeteigpulver hinzu.

Könner können sich auch noch mit Röhrle Nummer drei eine Portion Sahne reinziehen. Dann alles gut mischen und auf der Zunge zergehen lassen. Mmmmhh! Schmeckt doch einfach himmlisch, so ein unfallfreies Träuble-Tortelett!