Reportage: Frank Buchmeier (buc)

Jetzt, wo unklar ist, wie es am Ende des Jahres weitergeht, dürfte Felicia Ruhland eigentlich keine weiteren Tiere aufnehmen. Doch vor wenigen Tagen kam ein 80 Zentimeter kleines Pferd auf den Hof. Hermine ist voller Pilze und Würmer, sie hat Arthrose und kaputte Zähne. Der Besitzer drohte, die nichtsnutzige Hermine töten zu lassen, und Felicia Ruhland ließ wieder das Herz sprechen statt den Verstand. Jetzt steht das Pony von den anderen Pferden getrennt, wird mit Medikamenten, Heu und zärtlichen Worten gefüttert. Das verwahrloste Tier kostet Zeit, von der Felicia Ruhland ohnehin zu wenig hat, und Geld, das immer knapper wird.

 

Felicia Ruhland sagt, dass sie unter dem Helfersyndrom leide. Die Symptome sind offensichtlich: Sie missachtet ihre eigenen körperlichen und psychischen Grenzen. Seit Jahren nagen Depressionen an ihr, nun kommen Existenzängste hinzu. Gibt es noch Hoffnung für Animal Hope? Felicia Ruhland träumt von einem Gnadenhof, der ihr gehört, von dem sie, ihre Töchter und ihre Tiere niemand mehr vertreiben kann. Ohne Bürgen bekommt sie keine Darlehen. Höchste Zeit, dass sich ein Retter für die Tierretterin findet.