Eine Arbeitsgruppe sucht Wege, das defizitäre Georgsheim zu erhalten. Dort kommen auswärtige Schüler unter, die in Göppingen Blockunterricht haben.

Göppingen - War die Aufregung um das Jugendwohnheim St. Georg verfrüht? Bei einem runden Tisch haben Vertreter des Landes, des Landratsamtes, der Justus-von-Liebig-Schule, der katholischen Gesamtkirchengemeinde und der Vinzenz-von-Paul-Gesellschaft (VvPG) am Montag die Zukunft des Jugendwohnheims diskutiert. Eigentlich hatte der Pächter, die VvPG), bereits angekündigt, das Haus zum 31. Juli des kommenden Jahres zu schließen, weil der Betrieb defizitär sei und sich keine Besserung abzeichne. Die Ankündigung stieß in der Stadt viele vor den Kopf, die mit dem Heim zu tun haben und aus der Zeitung von den Schließungsplänen erfuhren.

 

Doch offenbar hatte die Gesellschaft parallel zu dem runden Tisch geladen, der nun versuchen will, das Heim doch noch zu retten. Laut VvPG ist die Belegung in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. In dem Heim kommen seit Jahrzehnten Berufsschüler unter, die in Göppingen ihren Blockunterricht absolvieren.

Roy Hummel zufolge, dem Regionalleiter von VvPG, hat sich eine Task Force gegründet, die sich Anfang Juni das nächste Mal treffen will. Dann wird es darum gehen, wie sich das Angebot für Schüler in der Stadt erhalten lassen könnte. Dabei seien höhere Zuschüsse, um das Defizit auszugleichen, ebenso denkbar wie ein komplett neuer Standort. „Sollte ein realisierbarer, konstruktiver und tragbarer Weg gefunden werden, wird auch die Vinzenz von Paul Gesellschaft weiterhin mit in die Verantwortung gehen“, so Hummel.

Falls sich eine Lösung abzeichne, sei man auch bereit, das Wohnheim noch etwas länger zu betreiben und das Defizit in Kauf zu nehmen, so Hummel. Auch die Gesamtkirchengemeinde, der das Gebäude gehört, hat signalisiert, in diesem Fall mit der Pachthöhe auf VvPG zuzugehen. Eigentlich sollte die Pacht erhöht werden, denn das Gebäude muss saniert werden. Stadträte haben die Gesellschaft jüngst im Sozialausschuss kritisiert. Sie verdächtigten sie, sich gewinnbringende Aufgaben herauszupicken und andere abzustoßen.